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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Nachweis der synergistischen Wirksamkeit von Thalidomid und Cisplatin in vitro

Poster Onkologie

  • corresponding author Gerhard Dyckhoff - Univ.-HNO Klinik Heidelberg, Heidelberg
  • Gergely Vasvari - Univ.-HNO-Klinik, Heidelberg
  • Christel Herold-Mende - Neurochirurgische Klinik, Heidelberg
  • Peter K. Plinkert - Univ.-HNO-Klinik, Heidelberg
  • Philipp Beckhove - Deutsches Krebs-Forschungs Institut, Heidelberg

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2006;2:Doc135

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/journals/cpo/2006-2/cpo000239.shtml

Published: April 24, 2006

© 2006 Dyckhoff et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Bei HNSCC hat sich in verschiedenen Modellen eine Monotherapie mit Thalidomid als unwirksam erwiesen. In einem Tiermodell konnten wir jedoch zeigen, dass Thalidomid in Kombination mit kontinuierlich niedrig (= metronomisch) dosiertem Cisplatin zu einer synergistischen Wirkungsverstärkung führt. In vitro sollen nun die zugrunde liegende Wirkungsmechanismen untersucht werden.

Material und Methoden: Die konzentrationsabhängige Wirkung von Thalidomid und Cisplatin alleine und in Kombination auf eine stark tumorigene HNSCC-Zelllinie sowie eine mikrovaskuläre Endothelzelllinie wurde in vitro bezüglich Proliferation (BrDU-Assay), Migration (Scratch-Assay) und Ausbildung von Gefäßnetzen (Matrigel Tube Formation Assay) untersucht.

Ergebnisse: Cisplatin hemmt die Proliferation sowohl der Tumorzellen als auch der Endothelzellen dosisabhängig. Thalidomid hingegen hat alleine keine antiproliferative Wirkung. Bei gleichzeitiger Gabe von Thalidomid zeigt Cisplatin eine 50fach höhere antiproliferative Wirkung auf Endothelien als auf Tumorzellen. Die Zellmigration wird durch Cisplatin wie durch Thalidomid dosisabhängig gehemmt. Thalidomid reduziert dosisabhängig die Gefäßausbildung, Cisplatin erst in zytotoxischen Dosierungen. In nicht-zyotoxischer Dosierung gemeinsam mit Thalidomid appliziert zeigt sich hingegen eine ausgeprägtere Hemmung der Gefäßneubildung als in den Monotherapien.

Schlussfolgerung: Grundlage für die Hemmung des Tumorwachstums in vivo ist die Verstärkung der antiproliferativen Wirkung von Cisplatin durch Thalidomid und die Verstärkung der Hemmung der Gefäßausbildung von Thalidomid durch metronomisches Cisplatin. Unsere Ergebnisse legen nahe, Thalidomid als Wirkungsverstärker von Cisplatin auch klinisch einzusetzen.