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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Diagnostik und Differentialdiagnosen von Raumforderungen der ableitenden Tränenwege

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  • corresponding author Henning Frenzel - Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Campus Lübeck, Lübeck, Deutschland
  • Barbara Wollenberg - Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Campus Lübeck, Lübeck, Deutschland
  • Konrad Sommer - Klinik und Poliklinik für HNO-Heilkunde, Campus Lübeck, Lübeck, Deutschland

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2005;1:Doc080

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/journals/cpo/2005-1/cpo000080.shtml

Published: December 6, 2005

© 2005 Frenzel et al.
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Zusammenfassung

Einleitung: Raumforderungen der ableitenden Tränenwege führen zu unspezifischen Symptomen wie Dakryozystitis, Epiphora oder medialer Augenwinkelschwellung. Neoplasien und spezifische Entzündungen sind in großen Patientenkollektiven nur selten nachzuweisen. Die Empfehlungen zur präoperativen Diagnostik sind uneinheitlich. Anhand von vier Kasuistiken wollen wir die Problematik in Diagnostik und Therapie dieser seltenen Entitäten beschreiben.

Patienten: Fall 1: Der Patient berichtete über eine schmerzhafte Raumforderung im Augenwinkel. Im CT zeigte sich eine dichte ovaläre Struktur, histologisch ergab sich ein Dacryolith. Fall 2: Die Patientin gab eine schmerzlose Raumforderung im Augenwinkel an. Im CT/MRT erkannte man einen Tumor ausgehend vom Tränennasengang, histologisch wurde ein Morbus Wegener diagnostiziert. Fall 3: Der Patient litt unter rezidivierender Lidschwellung. Im CT/MRT wurde eine unklare Raumforderung der medialen Orbita beschrieben, histologisch zeigte sich ein Lymphom. Fall 4: Der Patient beschrieb eine schmerzlose Epiphora und Atmungsbehinderung, im CT zeigte sich ein dilatierter Tränennasengang. Intraoperativ wurde ein Papillom diagnostiziert.

Schlussfolgerung: Nach den chronischen, unspezifischen Entzündungen mit 80 – 90% sind Dacryolithen mit 6 – 10%, Narben und mikrobielle Infektionen mit je 4% die häufigsten benignen Ursachen einer Stenose. Neoplasien und spezifische Entzündungen werden in der Literatur mit 2,1 – 8,2% angegeben. Auch wenn keine eindeutige malignomverdächtige Symptomatik vorliegt, sollte bei unklarem Beschwerdebild zwingend ein CT/MRT erfolgen, um eine vollständige Tumorentfernung und Tränenwegsrekonstruktion in einer Operation zu ermöglichen. Eine histologische Diagnostik sollte in jedem Fall erfolgen.