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GMS Current Posters in Otorhinolaryngology - Head and Neck Surgery

German Society of Oto-Rhino-Laryngology, Head and Neck Surgery (DGHNOKHC)

ISSN 1865-1038

Hörminderung durch bilaterale Metastasierung in den inneren Gehörgang

Poster

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  • corresponding author Martina Weber - Univ.HNO-Klinik Würzburg, Würzburg, Deutschland
  • Matthias Scheich - Univ.HNO-Klinik Würzburg, Würzburg, Deutschland
  • Florian Hoppe - Univ.HNO-Klinik Würzburg, Würzburg, Deutschland
  • Alessandro Relic - Univ.HNO-Klinik Würzburg, Würzburg, Deutschland

GMS Curr Posters Otorhinolaryngol Head Neck Surg 2005;1:Doc006

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/journals/cpo/2005-1/cpo000006.shtml

Published: December 6, 2005

© 2005 Weber et al.
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Zusammenfassung

Die Diagnostik bei akuter cochleärer Dysfunktion beinhaltet ein kranielles MRT zum Ausschluss einer retrocochleären Läsion. Die häufigste tumoröse Ursache ist das Vestibularisschwannom. Schwierigkeiten bei der Diagnosestellung entstehen, falls andere Tumore in Frage kommen. In der Literatur werden verschiedene Vorgehensweisen vorgeschlagen.

Eine 50jährige Patientin stellte sich mit einer in 2 Monaten aufgetretenen Surditas rechts vor. Das kranielle MRT zeigte eine bilaterale Raumforderung im inneren Gehörgang. Bei der differentialdiagnostischen Abklärung ergab sich kein weiterer Anhalt auf eine Neurofibromatose Typ II. Eine Liquorpunktion aufgrund eines Ovarialkarzinoms in der Anamnese konnte maligne Zellen nachweisen. Vier Wochen nach Aufnahme trat eine Fazialisparese rechts sowie eine Hörminderung links auf. Das Kontroll-MRT wies eine Grössenprogredienz beider Raumforderungen nach. Die Staginguntersuchungen zeigten keine weitere Tumormanifestation. In der Klinik für Neurologie wurde eine intrathekale Gabe von Methotrexat durchgeführt, worunter sich die Zellzahl im Liquor deutlich verrringerte. Eine anschließende Radiatio ist geplant.

Bilaterale Metastasen in den inneren Gehörgängen sind von Tumoren unterschiedlicher Entität berichtet worden. Eine histologische Sicherung ist aufwändig und die radiologische Differenzierung gelingt nicht eindeutig. Eine zytologische Untersuchung des Liquors kann richtungsweisend sein. Die Therapie sollte neben der Vermeidung einer Größenzunahme auf den Erhalt des Hörvermögens und die Vermeidung einer Fazialisparese abzielen, da eine kurative Behandlung in der Regel nicht mehr möglich ist. Voraussetzung ist die frühzeitige Erkennung und Einleitung der an die Tumorentität angepassten Therapie.