gms | German Medical Science

GMS Mitteilungen aus der AWMF

Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF)

ISSN 1860-4269

Wichtiger Beitrag zum medizinischen Strahlenschutz in Deutschland: „Orientierungshilfe für radiologische und nuklearmedizinische Untersuchungen“

Mitteilung

Search Medline for

GMS Mitteilungen aus der AWMF 2006;3:Doc35

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/journals/awmf/2006-3/awmf000108.shtml

Published: December 8, 2006

© 2006 Loose.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution License (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.en). You are free: to Share – to copy, distribute and transmit the work, provided the original author and source are credited.


Zusammenfassung

Die Anwendung ionisierender Strahlung und radioaktiver Stoffe in der medizinischen Diagnostik liefert den Hauptbeitrag zur zivilisatorischen Strahlenexposition der Bevölkerung in Deutschland. Eine wesentliche Ursache ist u.a. die Zunahme computertomographischer Untersuchungen. Um die Strahlenexposition auf das medizinisch notwendige Maß zu begrenzen, hat die Strahlenschutzkommission (SSK) auf Veranlassung des Bundesumweltministeriums eine „Orientierungshilfe für radiologische und nuklearmedizinische Untersuchungen“ für überweisende Ärzte veröffentlicht und damit zugleich eine in der EU-Direktive 97/43/EURATOM geforderte Maßnahme in Deutschland umgesetzt.


Text

Die Orientierungshilfe richtet sich primär nicht an Radiologen und Nuklearmediziner, sondern an alle zuweisenden Ärzte, die Patienten mit bildgebenden Verfahren – wie beispielsweise Röntgenaufnahmen oder Computertomographie – untersuchen lassen wollen. Die Orientierungshilfe soll dem Arzt als tägliche Arbeitshilfe dienen, um das bestgeeignete diagnostische Verfahren zur Beantwortung einer medizinischen Fragestellung auszuwählen.

Besonders jüngere Ärzte in der Weiterbildung sollen hierdurch angesprochen werden. Zu vielen Fragestellungen werden in der Orientierungshilfe diagnostische Verfahren ohne Einsatz ionisierender Strahlung, wie Kernspintomographie oder Ultraschall, vorgeschlagen. Deshalb ist bei konsequenter Einhaltung der Empfehlungen mit einer Senkung der durchschnittlichen medizinischen Strahlenexposition durch diagnostische Verfahren zu rechnen.

Um der schnellen medizinischen und technischen Entwicklung Rechnung zu tragen, ist es vorgesehen, diese Orientierungshilfe regelmäßig in Intervallen von 2-3 Jahren zu aktualisieren. Hierzu sind Kommentare und Vorschläge stets willkommen.

Die Orientierungshilfe ist als kleines Taschenbuch in der Schriftenreihe „Berichte der Strahlenschutzkommission“ (SSK) des BMU, Heft 51 (2006) im H. Hoffmann GmbH – Fachverlag, Berlin erschienen (ISBN 3-87344-130-6; 116 Seiten; 10,00 €)

Weiterhin ist sie auf den Internetseiten des Bundesumweltministeriums (www.bmu.de) und der SSK (www.ssk.de) zum Download als PDF-Datei zur Verfügung gestellt. Auf der Internetseite der SSK steht zusätzlich eine interaktive Version zur Verfügung, bei der mit wenigen Maus-Klicks die jeweilige medizinische Fragestellung erreicht wird. Zusätzlich ist die Herausgabe einer CD-ROM vorgesehen, die die PDF-Version, die interaktive Version zur Offline-Anwendung in Krankenhaus- oder Praxis-Informationssystemen sowie eine PDA-Version enthält. Links finden Sie auch auf der Homepage der Deutschen Röntgengesellschaft unter www.drg.de.

Anmerkung der Redaktion : Die AWMF, über die Vertreter aller relevanten Fachgesellschaften an der Erarbeitung der "Orientierungshilfe" beteiligt waren, stellt die PDF-Datei auch über ihr Leitlinien-Informationssystem ( leitlinien.net ) bereit. Die Datei ist direkt erreichbar unter der Adresse leitlinien.net/ssk-orientierungshilfe.pdf .