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Inzidenz von Schilddrüsenveränderungen bei ALL Patienten in der Nachsorge – eine longitudinale single-center Studie
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Veröffentlicht: | 25. März 2015 |
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Hintergrund: Die Überlebensraten von pädiatrischen Patienten mit onkologischen Erkrankungen im Kindesalter steigen stetig an und sind nach akuter lymphoblastischer Leukämie mit über 80% so hoch wie nie. Folglich befinden sich immer mehr pädiatrische Patienten nach intensiver Chemo- und gegebenenfalls Strahlentherapie in der onkologischen Nachsorge. Fester Bestandteil der jährlichen Nachsorgeuntersuchung nach ALL-Therapie ist die sonographische Untersuchung der Schilddrüse, sowie die Erhebung der serologischen Schilddrüsenparameter (fT4 und TSH).
Fragestellung: Es soll die Frage beantwortet werden, ob Patienten nach ALL-Therapie eine höhere Inzidenz struktureller Schilddrüsenveränderungen und/oder pathologische Abweichungen der Schilddrüsenparameter aufweisen.
Patienten und Methoden: Über einen Zeitraum von 8 Jahren wurden 52 Patienten, die sich an einem kinderonkologischen Spitzenzentrum in Deutschland in der Nachsorge nach ALL-Therapie befinden, beobachtet. Analysiert wurden Daten zum Therapieverlauf (Alter bei Erstdiagnose, auxiologische Daten, Therapieprotokoll), Daten der sonographischen Nachsorgeuntersuchung (Schilddrüsenvolumen, -echogenität, -struktur, Lymphknotenveränderungen; Ultraschall- High-End- Geräte, Linearsonden) sowie die serologischen Schilddrüsenparameter (fT4, TSH) und eine mögliche Substitution von Schilddrüsenhormonen.
Ergebnisse: Bei 6 von 52 (12%) Patienten ließen sich nach Therapieende strukturelle Veränderungen (Zysten, Knoten) sonographisch nachweisen. 7 von 52 Patienten (13%) entwickelten eine substitutionspflichtige Hypothyreose. Hiervon zeigten 14% auch sonographische Auffälligkeiten. 5 Jahre nach Therapieende waren strukturelle Auffälligkeiten noch bei 2 von 34 (6%) Patienten nachweisbar, 21% der Patienten erhielten zu diesem Zeitpunkt eine Thyroxinsubstitution. 15 Patienten konnten 8 Jahre nachverfolgt werden. Nach 8 Jahren wies ein Patient (7%) sonographisch strukturelle Veränderung auf, bei 3 Patienten (20%) bestand weiterhin eine substitutionspflichtige Hypothyreose.
Schlussfolgerung: Die Inzidenz sonographischer Schilddrüsenveränderungen und die Entwicklung einer substitutionspflichtigen Hypothyreose in der Patientengruppe direkt nach Therapieende, sowie 5 und 8 Jahre nach Therapieende ist gegenüber der Inzidenz gesunder Vergleichsgruppen aus epidemiologischen Studien erhöht.