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Arteria mesenterica superior Syndrom mit Nussknackerphänomen der V. renalis – Konservative Behandlung bei zwei Patienten
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Veröffentlicht: | 25. März 2015 |
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Einleitung: Das Arteria mesenterica superior Syndrom (Wilkie Syndrom) ist eine sehr seltene Differentialdiagnose bei akut einsetzendem massivem Erbrechen. Es wird durch eine Kompression des Duodenums zwischen Aorta abdominalis und A. mesenterica superior verursacht, da der Winkel zwischen Aorta und Arterie deutlich verkleinert ist. Wir berichten von einem 13-jährigen Jungen (Patient 1) und einem 11-jährigen Mädchen (Patient 2) die sich ohne Durchfall und ohne Fieber präsentierten aber mit massivem galligem Erbrechen. Weiterhin klagten beide über Bauchschmerzen vor allem im Epigastrium. Der Allgemeinzustand war reduziert, beide waren schlank. Das Mädchen hatte in den letzten Wochen stark abgenommen.
Diagnostik: Laborchemisch gab es keinen Anhalt für eine Infektion, keine Hypokaliämie oder Hypokalziämie. Sonografisch zeigten sich in beiden Fällen ein ausgeprägt dilatierter Magen und leere Darmschlingen. Bei Patient 1 wurde daraufhin eine Röntgenkontrastuntersuchung, sowie im Anschluss ein Angio-CT des Abdomens vorgenommen. Bei Patient 2 wurden eine Röntgenuntersuchung und anschließend ein CT des Abdomens mit oraler Kontrastmittelgabe durchgeführt. Es zeigte sich bei beiden Patienten eine Kompression der Pars horizontalis des Duodenums zwischen der A. mesenterica superior und der Aorta. Das Duodenum war prästenotisch deutlich dilatiert. Außerdem konnte in beiden Fällen auch eine Kompression der linken Nierenvene dargestellt werden.
Verlauf: Zunächst erfolgte die Entlastung des Magens durch eine Magenablaufsonde, daraufhin rasche klinische Besserung des Erbrechens. Beide Patienten wurden vorerst nüchtern gelassen und erst nach Tagen wurde mit einem langsamen Kostaufbau begonnen – parallel wurde eine parenterale Ernährung durchgeführt. Patient 1 konnte nach 6 Tagen bereits symptomlos nach Hause entlassen werden und zeigte auch in den letzten beiden Jahren keinerlei Symptome mehr. Patient 2 hatte in den Wochen zuvor absichtlich 10 kg Gewicht verloren, so dass vor Entlassung eine Gewichtszunahme angestrebt wurde.
Schlussfolgerung: Bei unseren Patienten zeigte sich nach der akuten Entlastung und langsamem Kostaufbau Symptomfreiheit. Die konservative Therapie sollte immer angestrebt werden. Chirurgische Alternativen wie z.B. die Duodenojejunostomie sind nur nach erfolgloser konservativer Therapie indiziert.