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Klinische Effekte der Leberzelltherapie bei Kindern mit Harnstoffzyklusdefekten im Vergleich zu einer Kontrollgruppe
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Veröffentlicht: | 25. März 2014 |
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Hintergrund: Angeborene Harnstoffzyklusdefekte haben trotz diätetischer und pharmakologischer Therapie eine schlechte Prognose, insbesondere die, die sich in der Neonatalperiode manifestieren. Die orthotope Lebertransplantation (OLT) ist eine Behandlungsmöglichkeit, die jedoch bei Neugeborenen problematisch ist. Die Leberzelltherapie könnte eine neue Therapieoption sein.
Methoden: 16 Patienten (OTCD, CPS1D oder ASSD) im Alter von 1 Tag bis zu 5 Jahren wurden in zwei klinische Studien in Deutschland (Selica II/V) und in den USA/Kanada (Selica III) eingeschlossen. 13 Studienteilnehmer erhielten die volle Dosis von 0,3 x 109 lebenden humanen Leberzellen pro kg Körpergewicht via Pfortaderkatheter (Produkt bereitgestellt von Cytonet GmbH & Co. KG). Ein Follow-up der Kinder erfolgte bis zu zwei Jahre nach Gabe bzw. bis zur OLT. Eine Gruppe von 19 Kindern aus einer retrospektiven Beobachtungsstudie wurde mit 9 protokollkonformen Studienpatienten (jeweils neonataler Verlauf) verglichen.
Ergebnisse: Insgesamt erwies sich die Behandlung als gut verträglich ohne schwere unerwünschte Wirkungen im Zusammenhang mit der Leberzellinfusion. Einer der 16 Patienten verstarb an seiner Grunderkrankung. 12 der 16 Kinder erhielten nach 2 bis 20 Monaten eine OLT wobei 2 dieser Kinder an Transplantationskomplikationen verstarben. Keiner der 9 Patienten, die die Studie protokollgemäß beendeten, verstarb. Die Kaplan-Meier Analyse der Zeit bis zum Auftreten des ersten hyperammonämischen Ereignisses (HEs) ergab einen statistisch signifikanten Unterschied zum Vorteil für die Behandlungsgruppe. Was das Auftreten schwerer HEs (Ammoniak =500 µmol/l) anbelangt, zeigten 100% der Kinder aus der Behandlungsgruppe ein ereignisfreies 6-Monats-Überleben im Vergleich zu 39% aus der Kontrollgruppe und für moderate HEs (Ammoniak ≥250 µmol/l) ein „event free survival“ von 65% in der Behandlungsgruppe versus 24% in der Kontrollgruppe.
Schlussfolgerungen: Im Vergleich zu einer passenden historischen Kontrollgruppe zeigen Patienten, die mit der Leberzelltherapie behandelt wurden, ein deutlich verlängertes ereignisfreies Überleben und weniger schwere hyperammonämische Ereignisse. Diese Daten basieren auf einer Interimsanalyse, in beide Behandlungsstudien werden weiterhin Patienten aufgenommen.