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Süddeutscher Kongress für Kinder- und Jugendmedizin

63. Jahrestagung der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin gemeinsam mit der Süddeutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V. – Landesverband Baden-Württemberg

25. - 26. April 2014, Fellbach/Stuttgart

Die interventionelle renale Sympathikusdenervierung bei therapieresistenter arterieller Hypertonie bei einem Jungendlichen nach Aortenisthmusstenosekorrektur

Meeting Abstract

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  • S. Dippacher - Caritas Krankenhaus Bad Mergentheim, Kinder- und Jugendmedizin, Bad Mergentheim, Deutschland
  • J. Selbach - Caritas Krankenhaus Bad Mergentheim, Klinik Innere Medizin 3, Nephrologie, Bad Mergentheim, Deutschland
  • R. Buchhorn - Caritas Krankenhaus Bad Mergentheim, Kinder- und Jugendmedizin, Bad Mergentheim, Deutschland

Süddeutscher Kongress für Kinder- und Jugendmedizin. 63. Jahrestagung der Süddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin gemeinsam mit der Süddeutschen Gesellschaft für Kinderchirurgie und dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. – Landesverband Baden-Württemberg. Stuttgart/Fellbach, 25.-26.04.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14sgkjP28

doi: 10.3205/14sgkj48, urn:nbn:de:0183-14sgkj480

Veröffentlicht: 25. März 2014

© 2014 Dippacher et al.
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Gliederung

Text

Nach erfolgreicher operativer Korrektur einer Aortenisthmusstenose tritt als Spätfolge in einem Drittel der Fälle (25–68%) eine arterielle Hypertonie auf.

Casereport: Wir berichten von einem 16-jährigen Patienten, bei dem im Alter von 13 Jahren diese Korrekturoperation mit gutem Ergebnis durchgeführt wurde. Er entwickelte im Verlauf eine ausgeprägte arterielle Hypertonie, die im Alter von 16 Jahren unter einer 4-fach Medikation nicht zu beherrschen war. Gleichzeitig bestand eine massiv reduzierte Herzfrequenzvariabilität als Zeichen einer sympathischen Dominanz.Nach Ausreizung der konservativen Therapieoptionen erfolgte die interventionelle Durchführung einer renalen Sympathektomie (EnligHTN™, SJM, Minneapolis MN, USA): der mittlere Blutdruck sank danach von durchschnittlich 157/76 mmHg auf 129/71 mmHg unter Beibehaltung der präinterventionellen Medikation. Zusätzlich entwickelte er eine schwere Depression mit Schlafstörung, die sich durch das Antidepressivum Mirtazapin wieder besserte.

Schlussfolgerung: Wir postulieren eine ursächliche Rolle der Interaktion des renalen autonomen Nervensystems bei der Entstehung der arteriellen Hypertonie nach erfolgreicher Aortenisthmusstenosenkorrektur. Dies bestätigt dieser Fall einer erfolgreichen Blutdruckreduktion durch die renale Sympathikusdenervierung. Das Ungleichgewicht im autonomen Nervensystem mag auch die postinterventionelle Depression mitbedingen, die durch den Noradrenalin-Reuptake-Inhibitor Mirtazapin gebessert werden konnte. Langfristig erwarten wir für den Jungendlichen eine Verbesserung der Lebensqualität wie sie bereits für gleich behandelte erwachsene Patienten beschrieben wurde.


Literatur

1.
Buchhorn R, Ziemer G, Jetter HM, M Borst M, Selbach J. Renal sympathetic denervation for resistant hypertension in a child after aortic coarctation surgery. Int J Cardiol. 2014 Jan 22. pii: S0167-5273(14)00205-8. DOI: 10.1016/j.ijcard.2013.12.317 Externer Link