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Die interventionelle renale Sympathikusdenervierung bei therapieresistenter arterieller Hypertonie bei einem Jungendlichen nach Aortenisthmusstenosekorrektur
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Veröffentlicht: | 25. März 2014 |
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Nach erfolgreicher operativer Korrektur einer Aortenisthmusstenose tritt als Spätfolge in einem Drittel der Fälle (25–68%) eine arterielle Hypertonie auf.
Casereport: Wir berichten von einem 16-jährigen Patienten, bei dem im Alter von 13 Jahren diese Korrekturoperation mit gutem Ergebnis durchgeführt wurde. Er entwickelte im Verlauf eine ausgeprägte arterielle Hypertonie, die im Alter von 16 Jahren unter einer 4-fach Medikation nicht zu beherrschen war. Gleichzeitig bestand eine massiv reduzierte Herzfrequenzvariabilität als Zeichen einer sympathischen Dominanz.Nach Ausreizung der konservativen Therapieoptionen erfolgte die interventionelle Durchführung einer renalen Sympathektomie (EnligHTN™, SJM, Minneapolis MN, USA): der mittlere Blutdruck sank danach von durchschnittlich 157/76 mmHg auf 129/71 mmHg unter Beibehaltung der präinterventionellen Medikation. Zusätzlich entwickelte er eine schwere Depression mit Schlafstörung, die sich durch das Antidepressivum Mirtazapin wieder besserte.
Schlussfolgerung: Wir postulieren eine ursächliche Rolle der Interaktion des renalen autonomen Nervensystems bei der Entstehung der arteriellen Hypertonie nach erfolgreicher Aortenisthmusstenosenkorrektur. Dies bestätigt dieser Fall einer erfolgreichen Blutdruckreduktion durch die renale Sympathikusdenervierung. Das Ungleichgewicht im autonomen Nervensystem mag auch die postinterventionelle Depression mitbedingen, die durch den Noradrenalin-Reuptake-Inhibitor Mirtazapin gebessert werden konnte. Langfristig erwarten wir für den Jungendlichen eine Verbesserung der Lebensqualität wie sie bereits für gleich behandelte erwachsene Patienten beschrieben wurde.