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Die Praxispädiatrie als Zugangsweg zu den Frühen Hilfen?
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Veröffentlicht: | 25. März 2014 |
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Psychosoziale Umweltfaktoren in den Lebenswelten von Säuglingen haben einen signifikanten Einfluss auf deren Entwicklung und Gesundheit. Die pädiatrischen Früherkennungsuntersuchungen eignen sich aufgrund ihrer hohen Akzeptanz in der bundesdeutschen Bevölkerung in besonderem Maße für eine Einschätzung von psychosozialem Hilfebedarf junger Familien anhand von gesundheitsrelevanten Umweltfaktoren.
Der 2012 im Auftrag des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH) anhand einer bundesweiten Expertenbefragung (n=41) entwickelte „Pädiatrische Anhaltsbogen zur Einschätzung von psychosozialem Unterstützungsbedarf (U3 bis U6)“ wurde 2013 systematisch unter Praxisbedingungen untersucht. Fünfunddreißig niedergelassene PädiaterInnen in München und Freiburg wendeten den Anhaltsbogen über einen Zeitraum von sechs Monaten in ihrer Praxis an. Die pädiatrischen Einschätzungen hinsichtlich eines psychosozialen Hilfebedarfs wurden anschließend mit den Ergebnissen eines im häuslichen Umfeld der Familien durchgeführten Eltern-Interviews verglichen (n=161).
Es werden Sensitivität, Spezifität und Praktikabilität des Anhaltsbogens berichtet und diskutiert. Die Ergebnisse werden auf die Frage antworten, wie effektiv psychosozial belastete Familien über den Zugangsweg der Praxispädiatrie erkannt und in regional vorhandene Hilfesysteme vermittelt werden können. Darüber hinaus wird ausführlich diskutiert werden, welche von den Frühen Hilfen an die Praxispädiatrie herangetragenen Erwartungen erfüllbar sind und welche nicht.