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Ungewöhnliche Manifestationen der Zöliakie – Zwei Fallberichte
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Veröffentlicht: | 17. April 2013 |
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Fragestellung: Die Zöliakie ist eine häufige Autoimmunerkrankung, 0,5-1,0% der Bevölkerung sind betroffen. Die Inzidenz ist zunehmend, was nach Studienlage nicht nur auf eine bessere und großzügigere Diagnostik zurückzuführen ist. Dabei tritt das klassische Bild der Zöliakie mit Diarrhoe, Gedeihstörung und aufgeblähtem Abdomen in den Hintergrund und es zeigen sich zunehmend atypische und oligosymptomatische Manifestationen.
Methodik:
Fall 1: Ein 14-jähriger Junge wird wegen seit mehr als zwei Jahren bestehenden intermittierenden Bewegungsstörungen (Myoklonien beider Hände in unserer Klinik vorgestellt, paraklinisch lagen rezidivierend grenzwertig erhöhte Transaminasen vor. Hier wurden erhöhte Transglutaminase (tTG)-IgA- Antikörper (53 U/ml, Referenz < 7 U/ml) festgestellt und eine Zöliakie histologisch gesichert (MARSH 3b). Binnen 4 Monaten nach Beginn der glutenfreien Ernährung sistierten die klinischen Symptome, auch die tTG- IgA-AK (15 U/ml) und die Transaminasen waren rückläufig.
Fall 2: Ein 3-jähriges Mädchen wird wegen bei einer Routineblutabnahme festgestellten, dann persistierend erhöhten Transaminasen ohne weitere klinische Symptome in unserer Klinik vorgestellt. Wir fanden die tTG-IgA-AK positiv (>200 U/ml) und histologisch eine Zöliakie (MARSH 3c). Infektiöse und andere autoimmunologische Ursache wurden ausgeschlossen. 6 Monate nach Beginn der glutenfreien Diät waren die Serumtransaminasen normal.
Ergebnis: Keiner der Patienten hatte eindeutige zöliakietypische klinische Auffälligkeiten, aber letztendlich eine histologisch gesicherte Zöliakie, bei der sich die Symptome bzw. Befunde unter glutenfreier Ernährung normalisieren. Die Symptome, die zur Vorstellung in unserer Klinik führten, sind bereits in Einzelfallberichten als Leitsymptome einer Zöliakie beschrieben worden.
Schlussfolgerung: Aufgrund der Inzidenzzunahme der Zöliakie zeigen sich zunehmend atypische und oligosymptomatische Manifestationen, so dass man bei der Vorstellung eines Patienten mit ungewöhnlichen chronischen Beschwerden die Zöliakie immer bedenken und serologisch ausschließen sollte.