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Jahrestagung der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft 2013

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

15.11. - 16.11.2013, Riesa

10-Jahres-Ergebnisse nach Hornhautvernetzung mit Riboflavin/UVA bei Patienten mit Keratokonus

Meeting Abstract

  • A. Theuring - Dresden
  • F. Raiskup - Dresden
  • E. Spörl - Dresden
  • L.E. Pillunat - Dresden

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2013 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Riesa, 15.-16.11.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13sag07

doi: 10.3205/13sag07, urn:nbn:de:0183-13sag072

Veröffentlicht: 15. November 2013

© 2013 Theuring et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Der Keratokonus ist eine degenerative Erkrankung der Hornhaut, welche mit einer zentralen oder parazentralen Stromaausdünnung, eine apikale Protrusion der Hornhaut und einem irregulären Astimgatismus einhergeht und zu einer Sehverschlechterung führt. Eine mögliche Therapieoption ist die Behandlung mittels Hornhautkollagenvernetzung. Wir untersuchten, ob sich bei Patienten mit progressivem Keratokonus 10 Jahre nach Kollagenvernetzung der Hornhaut (CXL) mit Riboflavin-Lösung und UVA-Bestrahlung eine Stabilisierung der Erkrankung nachweisen lässt?

Methode: Die Hornhautkollagenvernetzung erfolgte nach zentraler Epithelentfernung mittels Applikation einer 0,1% Riboflavin-Lösung und einer anschließenden 30-minütigen Bestrahlung mit UVA (370nm, 3 mW/cm²). 24 Augen von 16 Patienten mit Keratokonus wurden in die retrospektive Analyse eingeschlossen. Die Parameter bestkorrigierter Visus, Hornhauttopopgraphie (K-apex, K-max, K-min) und Hornhautdicke (HHD) wurden präoperativ sowie 10 Jahre nach der Operation erhoben und statistisch ausgewertet.

Ergebnisse: Das mittlere Lebensalter der Patienten betrug zum Operationszeitpunkt 27±7 Jahre (14-41 Jahre). 4 Patienten (7 Augen) waren Frauen, 12 Patienten (17 Augen) waren Männer. Der mittlere präoperative K-Wert am Apex des Keratokonus lag bei 62,0±13,31 dpt und verringerte sich nach 10 Jahren statistisch signifikant auf 55,83±8,50 dpt (p<0,005). Die Mittelwerte für K-max (53,15±8,15 dpt vs. 50,26±6,22 dpt) und K-min (47,60±5,27 dpt vs. 45,96±4,43 dpt) nahmen auch signifikant ab (p=0,005; p=0,004). Der Vergleich des prä- und postoperativen bestkorrigierten Visus ergab ebenfalls einen statistisch signifikanten Unterschied (p=0,040). Der mittlere Visus verbesserte sich von 0,41±0,27 logMAR auf 0,29±0,24 logMAR. Die Differenz zwischen präoperativer und postoperativer HHD nach 10-jährigem Follow-up betrug 41,27±27,13 µm (p=0,001), wobei ein Bias durch den Wechsel des Messverfahrens von Ultraschallpachymetrie auf Pentacam-Aufnahmen möglich ist.

Schlussfolgerung: Die Hornhautvernetzung mit Riboflavin-Lösung und UVA-Bestrahlung ist ein geeignetes therapeutisches Verfahren in der Behandlung des Keratokonus, um langfristig eine Stabilisierung der Erkrankung und eine Verbesserung des Visus zu erzielen.