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Jahrestagung der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft 2012

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

30.11. - 01.12.2012, Leipzig

Tensiodekompensation nach Badmintonspiel?

Meeting Abstract

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  • Friederike Sorgenfrei - Dresden
  • L. E. Pillunat - Dresden

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2012 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Leipzig, 30.11.-01.12.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12sag53

doi: 10.3205/12sag53, urn:nbn:de:0183-12sag535

Veröffentlicht: 28. November 2012

© 2012 Sorgenfrei et al.
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Gliederung

Text

Anamnese, Klinik: Ein 38-jähriger Patient berichtete über rezidivierendes Nebelsehen nach dem Badmintonspiel. In der Vorgeschichte waren mehrfach Druckspitzen aufgetreten. Im Provokationstest (Badmintonspiel) lies sich ein Augeninnendruckanstieg auf 42 mmHg nach sportlicher Betätigung nachweisen. Klinisch zeigte sich beidseits im vorderen Augenabschnitt eine Krukenbergspindel am Endothel, sowie Pigment auf der Linsenrückfläche. Der Kammerwinkel war gonioskopisch offen, mit vermehrter Pigmentierung und Sampaolesi Linie. In der durchgeführten Glaukomdiagnostik war keine Schädigung nachweisbar.

Diagnose: Wir stellten die Diagnose des Pigmentdispersionssyndroms mit Tensionsanstieg nach sportlicher Betätigung.

Verlauf und Therapie: Es erfolgte zunächst die Therapie mit Pilocarpin 1% AT 2x tgl. und Pilocarpin Öl zur Nacht. Diese Therapie konnte auf Grund der Myopisierung und Sehverschlechterung nicht langfristig toleriert werden, so dass beidseits die YAG-Iridotomie erfolgte. Anschließend ist das Tensionsniveau unter reduzierter antiglaukomatöser Therapie (Pilocarpin 1% AT 1x tgl., Travatan AT 1x tgl.) auch nach erneutem Provokationsversuch ausreichend reguliert.

Schlussfolgerung: Der Augeninnendruckanstieg nach sportlicher Betätigung ist am ehesten durch eine vermehrte Pigmentabschliferung durch die Zonulafasern vom Irispigmentblatt bei passagerem Unterdruck in der Augenhinterkammer bedingt, die eine vermehrte Pigmentausschwemmung in das Trabekelmaschenwerk zur Folge hat. Die durchgeführte Iridotomie führt zu einem Druckausgleich zwischen vorderer und hinterer Augenkammer.