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Jahrestagung der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft 2012

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft

30.11. - 01.12.2012, Leipzig

"Susac Syndrom"

Meeting Abstract

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  • Sylvana Ventzke - Dresden
  • E. Matthé - Dresden
  • L. E. Pillunat - Dresden

Sächsische Augenärztliche Gesellschaft. Jahrestagung 2012 der Sächsischen Augenärztlichen Gesellschaft. Leipzig, 30.11.-01.12.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12sag31

doi: 10.3205/12sag31, urn:nbn:de:0183-12sag315

Veröffentlicht: 28. November 2012

© 2012 Ventzke et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Eine 30-jährige Patientin mit Z.n. embolischem beidseitigem Mediainfarkt und Sinusvenenthrombose entwickelt unter permanenter Falithromtherapie bei bekannter heterozygoter Prothrombinmutation einen Arterienastverschluss am linken (06/2012) und rechten Auge (09/2012).

Anamnestisch zusätzlich Nikotinabusus, langjährige Einnahme von Kontrazeptiva und familiäre Belastung hinsichtlich Atherothrombose bekannt.

Methoden/Ergebnisse: In der Bildgebung (MRA Th/Abdomen) keine vaskulitischen Läsionen nachweisbar. Autoantikörper (ANA, ENA, ANCA) negativ. Regelrechte Befunde im Langzeit-EKG/-Blutdruck, TEE und in der Duplexsonographie der extracraniellen hirnversorgenden Gefäße.

Visus R/L 1,25, Tensio R/L 12/13 mmHg, vorderer Augenabschnitt altersentsprechend und reizfrei; am hinteren Augenabschnitt Veränderungen durch die Arterienastverschlüsse mit entsprechenden perimetrischen Defekten.

In der Fluoreszenzangiographie findet sich parafoveal ein typischer Kapillarschaden mit entsprechender Leckage.

Schlussfolgerung: Bei der Patientin stellten wir die Diagnose Susac-Syndrom, eine Erkrankung unbekannter Ursache, die sich symptomatisch durch die Trias von Enzephalopathie, retinalen Gefäßverschlüssen am Auge und Schwerhörigkeit zeigt. Weltweit sind weniger als 100 Fälle bekannt. Häufig sind junge Frauen betroffen. Bisher gibt es keine bewährte Therapie. Verbesserungen der Gesichtsfeld- und elektrophysiologischen Befunde wurden unter intravenöser Hochdosis-Prednisolon- und Immunglobulin-Therapie sowie durch Nimodipin und ASS erzielt. Der Verlauf des Susac-Syndroms kann aktiv, variabel und selbstlimitierend sein. Der Zeitraum bis zur Remission variiert und wird zwischen einigen Monaten bis zu 10–20 Jahren angegeben.