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Stauungspapille und seröse Netzhautabhebung bei Neuroborreliose
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Veröffentlicht: | 25. November 2011 |
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Eine 40-jährige Patientin wurde im Juli 2011 in unserer neurologischen Klinik aufgrund eines akut eingetretenen hirnorganischen Psychosyndroms mit Verdacht auf epileptischen Anfall und Fieber aufgenommen.
Im Liquor zeigte sich eine deutliche Zellzahl-Erhöhung mit pos. IgM- und IgG-Antikörpern für Borrelien, sodass von einer akuten Neuro-Borreliose ausgegangen wurde.
Es erfolgte die antibiotische Therapie mit Ceftriaxon. Bereits nach kurzer Zeit besserte sich das Psychosyndrom. Im Verlauf kam es zur weiteren raschen Verbesserung des Allgemeinzustandes.
Die Patientin berichtete jedoch am dritten Tag über Verschwommensehen, subjektive Visusminderung und Gesichtsfelddefekte, sodass die Vorstellung in unserer Augenklinik erfolgte. Hier zeigte sich eine beiderseitig sehr stark ausgeprägte Stauungspapille mit begleitender seröser Netzhautablösung und Visusreduktion auf R/L 0,3 sowie Metamorphopsien.
Unter dem Verdacht auf einen sekundären postmeningitischen Pseudotumor cerebri erfolgte ein medikamentöser Therapieversuch mit Acetazolamid, der jedoch keine Befundbesserung zeigte, sodass im Verlauf die Indikation zur Anlage einer vorübergehenden lumbalen Liquordrainage gestellt wurde.
Hierunter kam es zu einer deutlichen Befundbesserung mit entsprechender Visuserholung und Regredienz der Stauungspapille. Nach Entfernung der lumbalen Liquordrainage stellte sich wieder eine Verschlechterung des Visus ein, sodass letztlich durch die Neurochirurgie ein permanenter ventrikulo-peritoneal Shunt angelegt wurde.
Zur Entlassung zeigten sich nur noch dezente Residuen der stattgehabten Stauungspapille mit beidseitigem Visus von 0,8 – die initiale, seröse NH-Ablösung war komplett verschwunden.