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176. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

31.01. - 01.02.2014, Krefeld

Chemotherapie versus Strahlentherapie – Unterschiedliche Behandlungsansätze bei konjunktivalen lymphatischen Tumoren

Meeting Abstract

  • Vinodh Kakkassery - Bochum
  • M.I. Wunderlich - Bochum
  • J. Rehrmann - Bochum
  • S. Ivanonva - Bochum
  • H.B. Dick - Bochum
  • M. Schargus - Bochum

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 176. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Krefeld, 31.01.-01.02.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14rwa84

doi: 10.3205/14rwa84, urn:nbn:de:0183-14rwa840

Veröffentlicht: 29. Januar 2014

© 2014 Kakkassery et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Behandelte niedrig-maligne lymphatische Tumoren der Bindehauthaut weisen häufig eine dauerhafte Remission der Läsionen und geringe Metastasierungsraten auf. Die häufigste Behandlungsoption bei lokalen Befunden stellt die Bestrahlung dar mit gutem Therapieerfolg. Jedoch erkranken in der Folge einige Patienten an zum Teil sehr belastenden, dauerhaften Oberflächen-störungen des Auges. Im Gegensatz dazu werden lymphatische Tumoren mit Systembeteiligung, wie beispielsweise bei der chronisch-lymphatischen Leukämie (CLL), ebenfalls kurativ mit der Chemo-therapie behandelt. Anhand von konkreten Patientenschicksalen werden die Vor- und Nachteile der jeweiligen Therapieoptionen zur Diskussion gestellt.

Methoden: Unter anderem wird ein konjunktivaler lymphatischer Tumor im Rahmen einer CLL, die mit Rituximab behandelt wurde, und ein lokales Marginalzonen-Lymphom mit Bestrahlungstherapie vorgestellt. Die Augen- und Tumorparameter sowie das Nebenwirkungsprofil der jeweiligen Therapien (einschließlich einer Sicca-Diagnostik) wurden erfasst.

Ergebnisse: Zwei konjunktivale Lymphome wurden über eine Probeexzision histologisch gesichert. Im bildgebenden Staging konnten keinen weiteren verdächtigen Läsionen gefunden werden. In der Durchflusszytometrie wurde bei einem Patienten eine CLL nachgewiesen. Die systemische Behandlung erfolgte in diesem Fall mit bis zu sechs Zyklen Rituximab/Bendamustin (vollständige Tumorremission nach drei Monaten, tumorfreier Nachbeobachtungszeitraum zwei Jahre). Der isoliert lokale Befund wurde bestrahlt (vollständige Tumorremission nach drei Monaten, tumorfreier Nachbeobachtungszeitraum neun Monate).

Schlussfolgerung: Die Bestrahlung von lokalen, isolierten Marginalzonen-Lymphom ist eine kurative Therapie, die jedoch mit einer Oberflächenstörung einhergeht. Die konjunktivale Manifestation eines systemischen lymphatischen Tumors wird kurativ mittels Chemotherapie behandelt und zeigte ein vergleichsweise geringes Nebenwirkungsprofil.