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176. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

31.01. - 01.02.2014, Krefeld

Intrastromale Trypan-Blau-Ablagerungen nach Descemet Membran Endothelkeratoplastik

Meeting Abstract

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  • Christoph Holtmann - Düsseldorf
  • K. Spaniol - Düsseldorf
  • G. Geerling - Düsseldorf

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 176. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Krefeld, 31.01.-01.02.2014. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2014. Doc14rwa35

doi: 10.3205/14rwa35, urn:nbn:de:0183-14rwa357

Veröffentlicht: 29. Januar 2014

© 2014 Holtmann et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Der Farbstoff Trypanblau wird in der Ophthalmochirurgie vor allem zur Färbung der Linsenkapsel, von epiretinalen Membranen sowie zur Färbung der Descemetmembran im Rahmen der Descemet-Membran-Endothelkeratoplastik (DMEK) verwendet. Da Trypanblau sowohl teratogen als auch zytotoxisch wirkt, ist es wichtig, den Farbstoff kurz nach der Verwendung wieder auszuwaschen. Wir berichten über einen Fall nach DMEK, bei dem postoperativ neben einem Haze auch zentrale bläuliche, stromale Einschlüsse zu erkennen waren.

Fallbeschreibung: Bei einem 70-jährigen Patienten mit Fuchs’scher Endotheldystrophie (präoperativer Visus 0,4) wurde eine ansonsten unkomplizierte DMEK am rechten Auge mit einem 8,25 mm durchmessenden Transplantat durchgeführt. Die Präparation der Spenderlamelle dauerte 12 Minuten und das Transplantat wurde mit 0,7 ml RS-Blue (0,05% trypan blue, Firma Alchimia) mit einer Einwirkzeit von ca. 15 Sekunden angefärbt. Vor der Descemetorhexis wurde auch die Wirtshornhaut mit Trypanblau gefärbt. Am ersten postoperativen Tag sowie nach sechs Wochen postoperativ zeigten sich ein termingerechter Befund mit Ausnahme von bläulichen, stromalen Einschlüssen sowie eine hauchige subepitheliale Trübung (Haze) in der optischen Achse. Bei stets normotonen Tensiowerten stieg der Visus von 0,1 bei Entlassung auf 0,32 sechs Wochen postoperativ an. Die Endothelzelldichte stieg von 1826/mm² präoperativ auf 2070/mm² postoperativ an. Die Pachymetrie verringerte sich von 572 µm präoperativ auf 536 µm postoperativ. Fünf Monate postoperativ erschien der Befund im Untersuchereindruck rückläufig. Die lokale Steroidtherapie wurde beibehalten und der Patient zu einer weiteren Kontrolluntersuchung in drei Monaten einbestellt.

Schlussfolgerung: Dies ist – nach unserem besten Wissen – der erste Fall einer intrastromalen Ablagerung von Trypanblau nach DMEK. Möglicherweise ist der gleichzeitig beobachtete Haze auf diese stromalen Ablagerungen zurückzuführen. Wenn Trypanblau nicht zur zytotoxisch, sondern auch immunologisch anregend wirkt, wäre eine Austausch des Transplantats zu befürworten. Aufgrund dieser Beobachtung haben wir die bisher praktizierte Färbung des Wirtsendothels vor der Rhexis aufgegeben. Der längerfristige Verlauf dieses Falls wird beobachtet.