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Menschliche Fehler im Augen-OP und mentale Beanspruchung des Operateurs
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Veröffentlicht: | 29. Januar 2014 |
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Fragestellung: Die geistige Leistungsfähigkeit des Operateurs ist ein entscheidender Faktor für das Gelingen eines ärztlichen Eingriffs. Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Häufigkeit von Fehlern und unerwarteten Komplikationen bei augenärztlichen Operationen und der subjektiv erlebten Beanspruchung des Operateurs?
Methodik: Längsschnittstudie an sieben operativen Zentren, Erfassung sicherheitskritischer Ereignisse (CIRS) und der subjektiven Belastetheit des Operateurs mit dem NASA Task Load Index (TLX) in Form eines 10-stufigen Ratings auf sechs Skalen bei insgesamt 827 Operationen, durchgeführt von acht Ophthalmochirurgen.
Ergebnisse: Es gibt eine systematische Kovarianz zwischen den mentalen Beanspruchungsparametern „Zufriedenheit mit der Ausführung der Aufgaben“ (p=,00), „Anstrengung“ (p=,041) und zumindest tendenziell „Frustration“ (p=0,053) und den CIRS-Ereignissen. Die anderen Skalen üben hier keinen Einfluss aus. Die Arbeitsdauer während der vorangegangenen OP‘s hängt nicht mit dem Auftreten sicherheitskritischer Ereignisse zusammen (p>.05), allerdings wirkt sich eine hohe Arbeitsdauer positiv auf den NASA-TLX-Gesamtscore aus (p<.001) und belegt die mentale Beanspruchung.
Schlussfolgerungen: Unsere Ergebnisse weisen auf einen positiven Zusammenhang der TLX-Maße mit dem CIRS-Fehlermaß hin. Die Arbeitsdauer hat durchaus Auswirkungen auf die mentale Belastung der Operateure. Auf Grund der heterogen Datenlage (sieben Zentren mit unterschiedlich vielen Messzeitpunkten) sind die Ergebnisse vorsichtig zu bewerten.