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174. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

27.01. - 28.01.2012, Essen

Ozurdex in der klinischen Routine: Komplikationen und Nebenwirkungen bei der intravitrealen Applikation des Dexamethason-Implantat

Meeting Abstract

  • K. Schmitz - Münster
  • C.H. Meyer - Olten, Schweiz
  • M. Maier - München
  • N. Feltgen - Göttingen
  • J. Wachtlin - Berlin
  • L.O. Hattenbach - Ludwigshafen
  • N. Eter - Münster
  • A. Gamulescu - Regensburg
  • G. Spital - Münster

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 174. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Essen, 27.-28.01.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12rwa31

doi: 10.3205/12rwa31, urn:nbn:de:0183-12rwa316

Veröffentlicht: 26. Januar 2012

© 2012 Schmitz et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Seit Juli 2010 ist Ozurdex® in Deutschland für die Behandlung des Makulaödems (MÖ) infolge venösen retinalen Gefäßverschlüssen (RVO) zugelassen.

In dieser klinischen Anwendungsbeobachtung sollen die ersten klinischen Erfahrungen zu Komplikationen und Nebenwirkungen der intravitrealen Applikation von Dexamethason an 8 deutschen retinologischen Zentren systematisch zusammengefasst und analysiert werden.

Methodik: In einer multizentrischen, retrospektiven Studie an 8 Zentren wurden 324 Augen mit RVO mit intravitrealer Dexamethasontherapie (Ozurdex®, Allergan) behandelt und über bis zu 12 Monate nachkontrolliert. Dabei wurden intra-/peri- und postoperative Besonderheiten und Komplikationen (wie z.B. Augeninnendruckanstiege, Luxation des Implantats) systematisch erfasst.

Ergebnisse: Aktuell liegt eine Auswertung der intraoperativen und postoperativen Komplikationen bis zu 12 Monaten vor.

Endophthalmitiden, Linsenverletzungen oder perioperative Hypotonien traten ebenso wie postoperative Ablationes nicht auf. Tensioanstiege waren mit nahezu 20% die häufigste Komplikation. Bei 9% der Patienten stieg Augeninnendruck um mehr als 10 mmHg zum Ausgangswert, bei 6 Patienten auf >35 mmHg. Bei vorbekanntem Glaukom stieg der Augeninnendruck nicht signifikant häufiger an als bei Nicht-Glaukom Patienten.

Zwei Transplantatdislokationen in die Vorderkammer bei Z.n. Vorderkammerlinsenimplantation erforderten eine operative Reposition. In 2 Fällen trat postinterventionell ein Makulaforamen auf.

Schlussfolgerung: Ozurdextherapie zeigt sich auch in der klinischen Routine als nebenwirkungsarmes Therapieverfahren. Als häufigste Nebenwirkung der Ozurdeximplantation sind erwartungsgemäß Tensioanstiege zu beobachten, die häufig lokaler Therapie, jedoch nur selten operativer Intervention bedurften. Vorsicht ist bei Patienten mit einer Vorderkammerlinse und Iridektomie geboten. Makulaforamina als seltene Komplikation könnten Folge der Glaskörperalteration bei der Implantation sein.

Zusammenfassend zeigt sich auch in der klinischen Routineanwendung von Ozurdex keine höhere Komplikationsrate als in den Zulassungsstudien.