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173. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

04.02. - 05.02.2011, Münster

Wie schnell fliegt ein Ozurdex Implantat bei der Applikation ins Auge? Berechnungen mit einer Hochgeschwindigkeitskamera

Meeting Abstract

  • C.H. Meyer - Augenklinik, Universität Bonn
  • A. Klein - Zoologie, Universität Bonn
  • B. Stanzel - Augenklinik, Universität Bonn
  • F. Alten - Augenklinik, Universität Bonn
  • H.M. Helb - Augenklinik, Universität Bonn

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 173. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Münster, 04.-05.02.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11rwa98

doi: 10.3205/11rwa98, urn:nbn:de:0183-11rwa989

Veröffentlicht: 2. Februar 2011

© 2011 Meyer et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Bei der Applikation von Ozurdex wird das Dexametason Implantat direkt in den Glaskörperraum gepflanzt. In einer experimentellen Studie untersuchten wir den Freisetzungsmechanismus.

Methoden: Ein originaler Applikator (DDS Ozurdex, Allergan) wurde eröffnet und der innere Auslösemechanismus analysiert. Mit einer hochauflösenden digitalen Hochgeschwindigkeitskamera (2.000pics/sec) wurde die initiale Geschwindigkeit und der Bremsweg des Implantates in einer mit Wasser oder frischem Glaskörper gefüllten Glasschale aufgenommen und berechnet.

Ergebnisse: Durch Betätigen der Auslösetaste wurde eine gefaltete Feder im Applikator vorgeschoben und über eine Nadel das Implantat in den Glaskörperraum freigesetzt. Je stärker der Auslöser betätigt wurde, desto schneller flog das Implantat. Die initiale Geschwindigkeit betrug 38–55cm/sec (n=8). In Wasser (vitrektomiertes Auge) betrug der durchschnittliche Bremsweg 11,6cm. In Glaskörper kam das Implantat 2,1cm nach Austritt aus der Nadelspitze zum Stillstand.

Schlussfolgerung: Die Geschwindigkeit und der resultierte Aufprall des Implantats auf die Netzhautoberfläche erscheint bedenkenlos. Bei der Applikation sollte der Auslöser behutsam gedrückt werden und die Nadelspitze nicht direkt in Richtung des Makulaödems gerichtet sein. Das Implantat wird im Glaskörper schneller als in Wasser abbremst. Der behandelnde Arzt kann die initiale Geschwindigkeit durch die Druckstärke auf den Auslöser beeinflussen.