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173. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

04.02. - 05.02.2011, Münster

Rezidivraten nach Pterygiumoperationen und freiem Bindehauttransplantat mit und ohne phototherapeutische Keratektomie

Meeting Abstract

  • J. Promesberger - Münster
  • S. Kohli - Münster
  • M. Schmidt - Münster
  • C.E. Uhlig - Münster

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 173. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Münster, 04.-05.02.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11rwa39

doi: 10.3205/11rwa39, urn:nbn:de:0183-11rwa398

Veröffentlicht: 2. Februar 2011

© 2011 Promesberger et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die postoperative Rezidivbildung nach Pterygiumexzision stellt nach wie vor ein Problem dar. Bis zu 39% der Pterygien rezidivieren selbst nach Verwendung freier autologer Bindehauttransplantate (BH-TX). Diese hier vorgestellte Studie vergleicht die Rezidivraten nach Pterygiumexzision und Verwendung eines freien BH-TX mit und ohne nachfolgender phototherapeutischer Keratektomie (PTK).

Methoden: 76 Patienten unterzogen sich in 87 Fällen einer Pterygiumexzision mit Verwendung eines freien BH-TX (Gruppe I). In 25 Fällen erfolgte am ersten postoperativen Tag zusätzlich eine PTK (ESIRIS Excimer-Lasersystem, Schwind Eye-tech-solution, Kleinostheim) mit einer Ablationstiefe von 10 µm, einem Ablationsradius von 8,0 mm und einer Behandlungsdauer von 16 bis 18 Sekunden (Gruppe II). Postoperativ wurden Ofloxacin und Diclofenac Augentropfen appliziert und eine Illigschale zur Vermeidung konjunktivaler Adhäsionen in den Fornix eingebracht. Untersuchungen erfolgten 1 Tag vor Behandlung sowie frühestens 6 Monate nach Operation. Untersucht wurden der Visus mit Snellen-Optotypen und der vordere Augenabschnitt mittels Spaltlampenbiomikroskopie, ferner der prä- und postoperative Astigmatismus mit dem automatischen Canon Refraktometer RK 3 (Canon Inc., Tokyo, Japan). Der Nachbeobachtungszeitraum betrug 6 bis maximal 45,3 Monate.

Ergebnisse: In Gruppe I betrug die durchschnittliche Rezidivrate 41%. Primäre Ptyergien rezidivierten in 39,5 %, bereits zuvor rezidivierte Pterygii in 44,4%. Der Astigmatismus betrug präoperativ 1,01 ± 0,899 dpt., postoperativ 0,96 ± 1,234 dpt, der Visus präoperativ 0,832 ± 0225, postoperativ 0,871 ± 0,178.

In Gruppe II betrug die durchschnittliche Rezidivrate 12%. Primäre Pterygien rezidivierten in 7,1%, bereits vorher rezidivierte Pterygii in 27,3%. Der Astigmatismus betrug präoperativ 1,23 ± 1,563 dpt., postoperativ 0,76 ± 0,884 dpt. (p = 0,5371), der Visus präoperativ 0,838 ± 0,225, postoperativ 0,898 ± 0,182.

Schlussfolgerungen: Nach Pterygiumexzision mit Verwendung eines freien autologen BH-TX zeigten sich in beiden Gruppen mit und ohne PTK keine signifikanten Unterschiede bezüglich Astigmatismus und Visus. Die mittlere Rezidivrate war nach PTK deutlich kleiner als ohne PTK.