gms | German Medical Science

173. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte

04.02. - 05.02.2011, Münster

Topische Anwendung von Mitomycin C in der Behandlung von malignen plattenepithelialen Neoplasien der Konjunktiva

Meeting Abstract

Suche in Medline nach

  • O.V. Velinov - Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum, Münster
  • R.L. Merté - Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum, Münster
  • H. Busse - Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum, Münster

Verein Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. 173. Versammlung des Vereins Rheinisch-Westfälischer Augenärzte. Münster, 04.-05.02.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11rwa30

doi: 10.3205/11rwa30, urn:nbn:de:0183-11rwa305

Veröffentlicht: 2. Februar 2011

© 2011 Velinov et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Hintergrund: 55-jährige Patientin mit einem bilateralen chronisch-rezidivierenden plattenepithelialen Carcinoma in situ (CIS) der Bindehaut und immunhistochemisch gesicherter Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV).

Methoden: Anamnese, bestkorrigierter Visus (BKV), Spaltlampenbiomikroskopie der vorderen Augenabschnitte (VAA), Fotodokumentation, break up time (BUT), Messung des Augeninnendruckes (IOD) mittels Applanationstonometrie nach Goldmann, Funduskopie, chirurgische Tumorexzision, Stickstoff-Kryokoagulation, histologische Untersuchung, immunhistochemische Analyse, postoperative topische Therapie mit Mitomycin C (MMC) 0,02% Augentropfen (AT) 5x/Tag über 8 Wochen, Beobachtungszeit 16 Monate.

Ergebnisse: Die Patientin wurde mit einem beidseitigen rezidivierenden plattenepithelialen CIS der Konjunktiva in unserer Tumorsprechstunde vorgestellt. Anamnese: chronische Konjunktivitis, histologisch gesichertes CIS der Bindehaut mit immunhistochemischem Nachweis einer HPV-Infektion, Zustand nach mehrfacher chirurgischer Tumorexzision der Bindehaut in den letzten 1,5 Jahren. Der BKV an beiden Augen (BA) betrug 1,0. Die Spaltlampenbiomikroskopie der VAA zeigte multiple multifokale papillomatöse Läsionen der inferioren subtarsalen Konjunktiva beidseitig und der bulbären Konjunktiva rechts. Die BUT zeigte sich mit 8sec beidseitig reduziert. Der IOD betrug 18mmHg an BA. Der funduskopische Befund war unauffällig. Wir führten zwei operative Behandlungen mittels Tumorexzision und Stickstoffkryokoaglation im Abstand von 2 Monaten durch. Es erfolgte eine anschließende adjuvante topische Therapie mit MMC 0,02% AT 5x/Tag an BA über 8 Wochen. Signifikante Nebenwirkungen während der Therapie waren: reversible Okklusion der unteren Tränenpünktchen, Brenngefühl, Epiphora und konjunktivale Injektion. In der nachfolgenden Beobachtungszeit von 16 Monaten blieb die Patientin rezidivfrei.

Schlussfolgerungen: Die Kombination aus operativer Tumorexzision und topischer MMC-Therapie erwies sich als effektive und sichere Strategie in der Behandlung vom plattenepithelialen CIS der Bindehaut.