Artikel
Chirurgische Therapie der Grubenpapillen-assoziierten Makulopathie bei Kindern
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 30. Mai 2012 |
---|
Gliederung
Text
Hintergrund: Die Relevanz einer Grubenpapille besteht in dem Risiko, eine Grubenpapillen-assoziierte Makulopathie (GAM) mit Visusreduktion zu entwickeln. Nur wenige Fallberichte über chirurgische Therapien von GAM bei Kindern liegen vor. Zur Vermeidung einer irreversiblen Visusreduktion ist aber eine frühe Intervention zu erwägen.
Methoden: Ein 4-jähriges Mädchen entwickelte eine GAM mit Visusreduktion, nachdem im Alter von 2 Jahren noch ein voller Visus erhoben wurde. Es erfolgte eine Vitrektomie mit Gasendotamonade. Bei einem follow-up von über 5 Jahren erfolgten zwei Reoperationen mit Endolaserkoagulation und Gasendotamponade. Bei einem 12-jährigen Jungen mit GAM und Retinoschisis-artiger Netzhautseparation parapapillär erfolgte nur eine umschriebene Vitrektomie und eine chirurgische Inzision im Bereich der Schisis. Das follow-up beträgt 5 Jahre.
Ergebnisse: Bei dem Mädchen kam es nach erster OP zu einer Abtrocknung, nach einem bzw. 3 Jahren aber zu einem GAM-Rezidiv, welches jeweils einen erneuten Eingriff erforderlich machte. Der Befund ist nun trocken, der Visus ist von präoperativ 0,1 auf 0,4 angestiegen. Bei dem Jungen kam es zu einer kompletten Resorption der subretinalen Flüssigkeit bei persistierender Retinoschisis. Der Visus stieg von 1/25 Metervisus auf 0,6 an. Ein Zweiteingriff war nicht erforderlich. Die Linse blieb klar.
Schlussfolgerungen: Die chirurgische Therapie der GAM bei Kindern kann gute funktionelle Resultate erbringen. In Abhängigkeit von der morphologischen Ausprägung der GAM kann ein begrenzter chirurgischer Eingriff ohne komplette Vitrektomie und Abhebung der hinteren Glaskörpergrenzmenbran und ohne Endolaserkoagulation und Gasendotamponade erfolgreich sein.