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Überleben subretinal implantierter humaner fetaler und adulter retinaler Pigmentepitheleinzelschichten auf Zellträgern in Kaninchen
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Veröffentlicht: | 30. Mai 2012 |
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Hintergrund: Ein Grosstiermodell für kosteneffiziente Tissue-engineering Studien zum Ersatz von retinalem Pigmentepithel (RPE) an gesundem Gewebe wurde mit Chinchilla Bastard Kaninchen entwickelt.
Methoden: Fetale und adulte humane RPE Kulturen wurden für mindestens 6 Wochen auf biostabilen Polyester Membranen (PET) gezüchtet; epitheliale Polarität wurde mittels transepithelialer Widerstandsmessungen oberhalb von 250 Ωcm2 bestätigt. Geschossförmige Implantate wurden mit einer Stanze erzeugt. Eine core-vitrectomy wurde bei 2–2,5 kg schweren weiblichen Kaninchen vorgenommen und anschliessend mittels 20–30µl BSS eine umschriebene Netzhautablösung erzeugt. Das Implantat wurde dann durch eine erweiterte Retinotomie mit einem speziell-angefertigtem Shooter Instrument subretinal eingepflanzt.
Ergebnisse: Die Netzhaut war oberhalb azellulärer Implantate innerhalb von 4–7 Tagen wieder angelegt, resultierte aber in eine Atrophie der äusseren Netzhautschichten ohne Entzündungszeichen. Eine Netzhautablösung ohne subretinale Implantation induzierte weder Netzhautatrophie, noch Entzündung. Die subretinale Implantation von fetalen hRPE auf PET in nicht-immunsupprimierten Kaninchen (n>30) zeigte nach 4 Tagen ein Ödem der neuralen Retina oberhalb des RPE Implantats im SD-OCT und Funduskopie. Nach einer Woche war die Retina oberhalb der fetalen Xenotransplantate atrophiert, dessen Ausmass daraufhin stabil blieb. Histologisch zeigte sich 4 Wochen nach Implantation eine fast intakte Xeno-RPE Einzelschicht auf den PET Trägern. Diese Beobachtungen waren sehr ähnlich in 5 konsekutiv operierten Kaninchen mit adulten hRPE Implantaten.
Schlussfolgerung: Diese Daten zeigen die erfolgreiche subretinale Implantation von kultivierten RPE auf PET Zellträgern. Das Xeno-RPE scheint innerhalb der 4 Wochen zu überleben und widersetzt sich möglicherweise aktiv seiner Zerstörung aufgrund seines Immunprivilegs.