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Strukturelle und funktionelle Auswirkungen akuter Höhenexposition auf die Makula
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Veröffentlicht: | 30. Mai 2012 |
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Hintergrund: Ziel der Studie war die Quantifizierung der strukturellen und funktionellen Auswirkungen akuter Höhenexposition auf die Makula.
Methoden: Mittels Spektralen Domänen OCT, Fundus kontrollierter Mikroperimetrie und bester korrigierter Sehschärfe wurde die Struktur und Funktion der zentralen Netzhaut bei 14 Probanden während akuter Höhenexposition auf 4.559 m im Vergleich zu Vor- und Nachuntersuchung untersucht. Die Ergebnisse des hochauflösenden Makula-Volumenscans und der Mikroperimetrie wurden anschließend für alle 9 Unterfelder des ETDRS Rasters untersucht.
Ergebnisse: In allen 4 peripheren ETDRS Rastern zeigte sich eine signifikante Zunahme der gesamten Netzhautdicke (GND) während akuter Höhenexposition (GDNperipher = 2.80±2.16 μm; mittel±95%CI). In den zentralen 4 Rastern zeigte sich hingegen eine Abnahme der GDN (GDNzentral = –1.89±2.05 μm), die im Bereich der Makula signifikant wurde (GDNfoveola = –6.62±1.92 μm). Die Sehschärfe zeigte im Vergleich zur Vor- und Nachuntersuchung keine signifikante Veränderung (–0.04±0.10 logMAR) und eine stabile mittlere Netzhaut Sensitivität in der Mikroperimetrie (MSfoveolar = –1.38±1.15 dB). Bei einer erneuten Messung >2 Wochen nach Höhenexposition konnten keine persistierenden strukturellen oder funktionellen Veränderungen beobachtet werden.
Schlussfolgerungen: Zum ersten Mal konnte durch eine quantitative Messmethode ein signifikanter Unterschied der GND der zentralen Netzhaut an gesunden Probanden während akuter Höhenexposition festgestellt werden. Dabei reflektiert die im Zentrum erniedrigte und in der Peripherie signifikant zunehmende Netzhautdicke den relativ höheren Anteil an Nervenfasern und Gefäßen. Die strukturellen Unterschiede haben dabei keinen Einfluss auf wichtige funktionelle Parameter wie die Sehschärfe oder die mittlere Netzhautsensitivität.