Artikel
Funktionelle Relevanz von retikulären Pseudodrusen
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 30. Mai 2012 |
---|
Gliederung
Text
Hintergrund: Die funktionelle Relevanz von retikulären Pseudodrusen (RPD) in der Makula ist bis dato unklar. Ziel dieser Studie ist, mittels multifokaler Elektroretinographie (mfERG) die Auswirkungen von RPD auf die retinale Funktion zu untersuchen.
Methoden: 17 Augen von 13 Patienten mit ausschließlich RPD am hinteren Pol und keiner anderen phänotypischen retinalen Veränderung wie konventionellen Drusen, choroidalen Neovaskularisationen (CNV) oder geographischer Atrophie (GA) wurden eingeschlossen (6 Frauen, 7 Männer; 77.2±5.1 Jahre). Durchgeführt wurden eine Fundusphotographie, eine spectraldomain optische Kohärenztomographie (SD-OCT), eine Fluoreszenzangiographie (FA), sowie Aufnahmen mittels konfokaler Scanning Laserophthalmoskopie (cSLO) (Autofluoreszenz [λ=488 nm], Nahinfrarot [λ=830 nm]) (Spectralis, Heidelberg Engineering, Germany). Die mfERG Untersuchungen erfolgten mit dem RetiPort-Gerät (Roland Consult, Brandenburg, Germany) entsprechend den ISCEV Richtlinien. Amplituden und Latenzen der fokalen retinalen Antworten von Netzhautarealen mit und ohne RPD wurden verglichen.
Ergebnisse: In allen eingeschlossenen Augen ließen sich RPD in der Makula in der SD-OCT, FA und cSLO eindeutig darstellen. Der bestkorrigierte Visus betrug 0.86±0.14. In der mfERG zeigten sich in Bezug auf Latenzen und Amplituden kein signifikanter Unterschied zwischen Netzhautarealen mit und ohne RPD.
Schlussfolgerungen: Anders als bei anderen phänotypischen Merkmalen der AMD, ließen sich mit der mfERG keine eindeutigen Beeinträchtigungen der Aktivität der von RPD betroffenen Netzhautbereiche nachweisen.