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Reaktionen von RPE Zellen nach Komplementstimulation und nach Stimulation mit C5a
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Veröffentlicht: | 30. Mai 2012 |
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Hintergrund: Eine erhöhte Komplementaktivierung kann zu den pathologischen Prozessen bei der AMD beitragen, bei der auch retinale Pigmentepithel (RPE)-Zellen absterben. In dieser Studie wurden RPE-Zellen nach der Inkubation mit voll aktiviertem Komplement und nach der Inkubation mit der isolierten Komplementkomponente C5a untersucht.
Methoden: Konfluente ARPE-19 Zellen als RPE-Zellmodell wurden mit ansteigenden Konzentrationen an humanem Komplementserum (HKS) oder rekombinantem C5a inkubiert. C5b-9 als Endprodukt der Komplementkaskade wurde per Immunzytochemie untersucht. Mit einem Nitroblau Tetrazolium Test wurde die Entstehung von reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) ermittelt. Ein ELISA quantifizierte den Gehalt an Gefäßwachstumsfaktor (VEGF) in Zellkulturüberständen. Teilweise wurden die Experimente an polarisierten Zellen in Transwelleinsätzen durchgeführt.
Ergebnisse: C5b-9 konnte bereits durch geringe Mengen an HKS nachgewiesen werden, nicht aber durch C5a. HKS rief einen deutlichen Anstieg an ROS hervor, während die ROS durch C5a nur leicht zunahmen. Die VEGF-Sekretion wurde durch C5a nicht stark verändert, aber durch HKS deutlich vermehrt. VEGF wurde dabei bevorzugt zur basalen Seite abgegeben. Die Effekte durch HKS waren bereits nach 24 Stunden messbar, während die leichten Veränderungen durch C5a auch durch verlängerte Inkubationszeiten nicht verstärkt werden konnten.
Schlussfolgerungen: Auch wenn C5a die Zytokinsekretion von subkonfluenten ARPE-19 anregt, wurde hier nur ein geringer Einfluss von C5a auf die RPE-Zellen nachgewiesen. Dagegen führte HKS nach kurzer Zeit zu deutlichen Veränderungen. Möglicherweise sind ARPE-19 Zellen relativ resistent gegen die Wirkung von C5a, oder der Einfluss von C5a ist eher flüchtig. Als neuartiger therapeutischer Ansatz bei AMD könnte daher die Hemmung der kompletten Komplementkaskade effektiver sein als die Hemmung einzelner freiwerdender Komponenten.