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Vergleich der episkleralen Brachytherapie und Protonentherapie in der Behandlung des malignen Aderhautmelanoms – Eine Langzeitbeobachtung
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Veröffentlicht: | 30. Mai 2012 |
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Ziel: Vergleich der Effektivität der Brachytherapie mittels 106-Ruthenium Applikatoren (Ru-106) mit der Protonentherapie (PBRT – proton beam radiation therapy) bei der Behandlung von Aderhautmelanomen.
Patienten und Methodik: Eine Retrospektive, nicht randomisierte Studie bei Patienten mit Aderhautmelanomen (Tumor-Papillen- und Tumor-Makula-Abstand >2 mm, minimale Nachbeobachtungszeit 5 Jahre). Die durchschnittliche Tumorprominenz in der Protonengruppe (Tumordosis 60 CGE=54,5 Gy, 4 Fraktionen) betrug 8,4 mm, Basislänge 13,1 mm, Foveaabstand 3,9 mm, Papillenabstand 5,5 mm. In der Brachytherapiegruppe (Tumorspitzendosis 122–170 Gy, durchschnittliche Liegezeit 5,2 Tage) betrug die Tumorprominenz 4,2 mm, Basislänge 11,2 mm, Foveaabstand 8,2 mm, Papillenabstand 7,8 mm.
Ergebnisse: Beide Gruppen waren gleich in Hinblick auf Alter und Vorerkrankungen. In der Regel wurden die größeren und weiter posterior gelegenen Tumoren mit Protonen therapiert. In 71% dieser Patienten war eine Endoresektion oder transsklerale Resektion geplant. In der Applikatorgruppe wurden keine Folgetherapien durchgeführt. Die 18 Patienten der Protonengruppe, die keine konsekutive Therapie erhielten, wurden separat ausgewertet. Die durchschnittliche Überlebensrate betrug nach 5 Jahren 93,7% in der Applikatorgruppe und 96.1% in der Protonengruppe (p>0,05). Ebenso bestand kein Unterschied in der Rate der Enukleationen (PBRT 1,7% vs. Applikator 1,2%). Lediglich die Rate der Metastasen war signifikant höher in der PBRT Gruppe (PBRT 8,2% vs. Ruthenium 5,9%). In der Protonengruppe ohne adjuvant durchgeführte Resektion konnte dieser Unterschied nicht festgestellt werden.
Diskussion: Dieser Vergleich von konsekutiv behandelten Tumoren zeigt die Effektivität der Protonentherapie in der Tumorkontrolle und beim Erhalt des Auges. Selbst bei großen Tumoren ist eine Protonentherapie der Brachytherapie im Hinblick auf das Überleben äquivalent, die höhere Metastaserate ist durch die Tumorgröße zu erklären, ebenso wie die höhere Anzahl konsekutiver Operationen.