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Therapie chorioidaler Neovaskularisationen bei angioiden Streifen – eine Metaanalyse
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Veröffentlicht: | 30. Mai 2012 |
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Hintergrund: Angioide Streifen stellen eine seltene Fundusveränderung dar, welche zur Entwicklung choroidaler Neovaskularisationen (CNV) im Makulabereich prädisponieren. Mögliche therapeutische Optionen umfassen u.a. intravitreal applizierte VEGF-Inhibitoren, photodynamische Therapie (PDT), Laserkoagulation und CNV-Extraktion. Aufgrund der Seltenheit der Erkrankung existieren keine randomisierten kontrollierten Studien über deren Wirksamkeit, sondern hauptsächlich retrospektive Fallserien mit geringem Evidenzlevel. Ziel dieser Arbeit war, alle bisher publizierten Studien zu analysieren, um die Wirksamkeit der therapeutischen Möglichkeiten besser bewerten und Empfehlungen ableiten zu können.
Methoden: Eine systematische Literatursuche wurde im Februar/März 2012 in der Pubmed Datenbank durchgeführt (Suchbegriffe: angioid streaks, bevacizumab, ranibizumab, photodynamic therapy, laser photocoagulation, CNV extraction, natural history). Die in den identifizierten Artikeln zitierte relevante Literatur wurde ebenfalls berücksichtigt. Primärer Endpunkt war jeweils die Änderung des bestkorrigierten Visus (BCVA).
Ergebnisse: Insgesamt wurden 47 Studien identifiziert. Die Behandlung mit VEGF-Inhibitoren führte zu einer Verbesserung oder Stabilisierung der mittleren BCVA in allen Studien. Die PDT führte zu einer Verlangsamung der Krankheitsprogression, eine Verbesserung der BCVA konnte jedoch nur in wenigen Fällen beobachtet werden. Die Laserkoagulation erzielte vergleichbare Ergebnisse; eine Anwendung war jedoch meist beschränkt auf extrafoveale Läsionen und ging häufig mit CNV-Rezidiven einher. Kombinationstherapien waren Einzeltherapien nicht überlegen.
Schlussfolgerungen: Intravitreale VEGF-Inhibitoren stellen die derzeit effektivste Therapie für CNVs infolge angioider Streifen dar. Die PDT ist den VEGF-Inhibitoren unterlegen. Die Anwendung der Laserkoagulation wäre allenfalls auf extrafoveoläre Läsionen zu beschränken, ist allerdings aufgrund hoher Rezidivraten und progredienten absoluten Skotomen nicht empfehlenswert. Kombinationstherapien zeigen keine Überlegenheit gegenüber der Monotherapie.