gms | German Medical Science

25. Jahrestagung der Deutschen Retinologischen Gesellschaft

Deutsche Gesellschaft für Retinologie

01.06. - 02.06.2012, Münster

Die Rolle VEGF-exprimierender mononukleärer Phagozyten im murinen Modell der Laser-induzierten choroidalen Neovaskularisation

Kongressabstract

  • Torsten A. Urzynicok - IMMEI, Rheinische Friedrich Wilhelms Universität, Bonn
  • A.F. Alex - Universitäts-Augenklinik Münster
  • D. Engel - IMMEI, Rheinische Friedrich Wilhelms Universität, Bonn
  • C. Kurts - IMMEI, Rheinische Friedrich Wilhelms Universität, Bonn
  • N. Eter - Universitäts-Augenklinik Münster

Retinologische Gesellschaft. 25. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Münster, 01.-02.06.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12rg07

doi: 10.3205/12rg07, urn:nbn:de:0183-12rg079

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/meetings/rg2012/12rg07.shtml

Veröffentlicht: 30. Mai 2012

© 2012 Urzynicok et al.
Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen (http://creativecommons.org/licenses/by-nc-nd/3.0/deed.de). Er darf vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden, vorausgesetzt dass Autor und Quelle genannt werden.


Gliederung

Text

Hintergrund: Ziel dieser Studie war, im murinen CNV-Modell zu beurteilen, ob infiltrierende oder residente Phagozyten eine Quelle für VEGF sind, und somit zu einer Neovaskularisation beitragen können.

Methoden: Zur Visualisierung mononukleärer Phagozyten wurden CX3CR1-Reportermäuse genutzt. Diese Mäuse exprimieren GFP unter dem CX3CR1-Promotor, der in mononukleären Phagozyten (dendritische Zellen, Makrophagen, Mikroglia) aktiv ist. In CX3CR1-Reportermäusen mit oder ohne CCR2-Expression wurden am Augenhintergrund mittels Spaltlampenapplikator zehn Laserspots (50 µm, 200 mW und 0,1 s Dauer) gesetzt. Hierbei wurden das retinale Pigmentepithel (RPE) und die Bruch´sche Membran rupturiert. Nach 3 und 6 Tagen wurden die Augen entnommen, Retina und Aderhaut beider Augen gepoolt, Einzelzellsuspensionen hergestellt und mit Fluoreszenz-markierten Antikörpern gegen verschiedene Zelltypen (CD11b, CX3CR1, CD45, CD31) gefärbt, die durchflusszytometrisch auf VEGF-Produktion analysiert wurden. CNV-Areale wurden in choroidalen flatmounts vermessen, während mononukleäre Phagozyten in retinalen flatmounts lokalisiert wurden.

Ergebnisse: Die Zahl VEGF-produzierender mononukleärer Phagozyten (CD11b+) stieg 3 Tage nach Laser signifikant an, insbesondere retinale Mikroglia (CX3CR1high CD45low) und choroidale Makrophagen (CX3CR1low CD45high). Die Mikroskopie ließ erkennen, dass diese Zellen kolokalisiert zu Laserspots akkumulierten. Die Anzahl der VEGF-exprimierenden choroidalen Makrophagen nahm an Tag 3 mehr als 28-fach zu und fiel bis Tag 6 wieder ab. Dieser drastische Anstieg blieb in CCR2-defizienten Mäusen aus. Die Erhöhung der VEGF-produzierenden retinalen Mikroglia war hingegen CCR2-unabhängig. Die CNV war in flatmounts CCR2-defizienter Mäusen vermindert.

Schlussfolgerungen: Die VEGF-Produktion okularer Phagozyten ist mittels Durchflusszytometrie quantifizierbar. CCR2-abhängige Makrophagen sind eine relevante Quelle für VEGF und akkumulieren nach Laserbehandlung. Eine CCR2-Hemmung reduziert die CNV und könnte einen therapeutischen Ansatzpunkt für eine anti-neovaskuläre Therapie darstellen.