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24. Jahrestagung der Deutschen Retinologischen Gesellschaft

Deutsche Gesellschaft für Retinologie

17.06. - 18.06.2011, Aachen

Inaktivierung von DDAH2 fördert die vaskuläre Regeneration bei retinaler Ischämie

Kongressabstract

  • Clemens Lange - Department of Genetics, Institute of Ophthalmology, UCL, London, UK
  • F. Mowat - Department of Genetics, Institute of Ophthalmology, UCL, London, UK
  • U.F.O. Luhmann - Department of Genetics, Institute of Ophthalmology, UCL, London, UK
  • H. Sayed - Department of Genetics, Institute of Ophthalmology, UCL, London, UK
  • P. Kelly - The British Heart Foundation Laboratories, Division of Medicine, UCL, London, UK
  • A.J. Smith - Department of Genetics, Institute of Ophthalmology, UCL, London, UK
  • J. Leiper - The British Heart Foundation Laboratories, Division of Medicine, UCL, London, UK
  • R.R. Ali - Department of Genetics, Institute of Ophthalmology, UCL, London, UK
  • J. Bainbridge - Department of Genetics, Institute of Ophthalmology, UCL, London, UK

Retinologische Gesellschaft. 24. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Aachen, 17.-18.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11rg52

doi: 10.3205/11rg52, urn:nbn:de:0183-11rg523

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/meetings/rg2011/11rg52.shtml

Veröffentlicht: 15. Juni 2011

© 2011 Lange et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Angio-proliferative Netzhauterkrankungen wie z.B. die diabetische Retinopathie sind durch lokale Ischämie und retinale Neovaskularisationen gekennzeichnet. Diese pathologischen Prozesse werden unter anderem von Stickstoffmonoxid (NO) manipuliert, einem proangiogenen und vasodilatatorischen Faktor, dessen Synthese von dem Enzym Dimethylarginine Dimethylaminohydrolase 2 (DDAH2) gehemmt wird. Ziel dieser Studie war es, die Rolle von DDAH2 in der physiologischen Gefäßentwicklung und in der Entstehung von retinalen und choroidalen Neovaskularisationen zu untersuchen.

Methoden: Die physiologische Gefäßentwicklung und die retinale Funktion von DDAH2 defizienten Mäusen wurde mittels in vivo Angiographie, gefäßspezifischer Immunhistochemie und Elektroretinographie untersucht. DDAH2 defiziente Mäuse wurden zudem in einem Model für Laser-induzierte choroidale Neovaskularisation (CNV) und in einem Model für retinale Ischämie und Neovaskularisation (OIR model) untersucht.

Ergebnisse: Die genetische Inaktivierung von DDAH2 hat keinen Effekt auf die physiologische retinale Vaskularisierung oder auf die elektrophysiologische Funktion. Im Laser-induzierten CNV-Model wiesen DDAH2 defiziente Mäusen eine ähnliche CNV Reaktion auf wie die untersuchten Kontroll-Mäuse (p=0.17). Im OIR Maus Model hingegen zeigten DDAH2 defiziente Mäuse eine signifikante Reduktion der ischämischen Zone (p<0.0001) und der preretinalen pathologischen Neovaskularisation (p<0.0001).

Schlussfolgerung: Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dass eine Inaktivierung von DDAH2 keinen Einfluss auf die physiologische Angiogenese und auf die Entstehung von pathologischen choroidalen Neovaskularisationen hat. Hingegen besitzt DDAH2 eine entscheidende Rolle bei der Revaskularisierung von retinalen ischämischen Arealen und bei der Entstehung retinaler Neovaskularisationen. Eine pharmakologische Inhibition von DDAH2 könnte daher eine sichere und effiziente Therapie für angio-proliferative Netzhauterkrankungen darstellen.