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Hyperbare Sauerstofftherapie bei Zentralarterienverschluss der Netzhaut
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Veröffentlicht: | 15. Juni 2011 |
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Aktuell existiert keine Behandlungsmöglichkeit um permanenten Sehverlust nach retinalem arteriellem Gefäßverschluss zu verhindern. Hyperbare Sauerstoffapplikation erhöht die Menge an physikalisch gelöstem Sauerstoff im Serum. Dies verbessert auch die Sauerstoffversorgung der Netzhaut und ist das Grundprinzip der hyperbaren Sauerstofftherapie bei Zentralarterienverschluss (ZAV). In einer retrospektiven Analyse vergleichen wir Sauerstofftherapie vs. Standardbehandlung bei ZAV-Patienten. Patienten mit der Diagnose ZAV erhielten an der Augenklinik der RWTH Aachen routinemäßig hyperbare Sauerstofftherapie plus Haemodilutionstherapie. Waren systemische Kontraindikationen gegen die Druckkammerfahrt vorhanden, oder war diese nicht verfügbar, wurde nur Haemodilution durchgeführt; diese Patientengruppe diente als Kontrollgruppe. Einschlusskriterien waren Diagnosestellung innerhalb von 12 Stunden und Visus ≤1/40. Ausschlusskriterien waren u.a. zilioretinale Gefäße oder Arteriitis. 51 Patienten erhielten Sauerstofftherapie, die Kontrollgruppe enthielt 29 Patienten. Mittlerer Ausgangsvisus war Fingerzählen in der Sauerstoff-Gruppe, und 1/50 in der Kontrollgruppe. Weitere potentielle Stoervariablen (z.B. Dauer des Sehverlustes) zeigten initial ebenfalls keinen signifikanten Unterschied. Bis zur Entlassung erreichte die Sauerstoff-Gruppe eine Visusverbesserung von drei Zeilen (p<0,0001) und die Kontrollgruppe eine Zeile (p=0,23). Nach hyperbarer Sauerstofftherapie konnten wir einen signifikanten Visusanstieg messen, nicht jedoch nach Standardtherapie. Diese Ergebnisse zu bestätigen erfordert eine randomisierte, kontrollierte Studie. Eine grosse Anzahl an Therapieversagern wurde beobachtet. Dies legt nahe, dass zur Entwicklung effektiver Therapien ein besseres Verständnis der sauerstoffunabhängigen metabolischen Beeinträchtigung der Netzhaut nach arteriellem Gefäßverschluss erforderlich ist.