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24. Jahrestagung der Deutschen Retinologischen Gesellschaft

Deutsche Gesellschaft für Retinologie

17.06. - 18.06.2011, Aachen

24 Monate Follow-Up Evaluation der Pars plana Ahmed-Implantat Chirurgie

Kongressabstract

  • Hendrik Schwarzer - Universitäts-Augenklinik der RWTH Aachen
  • B. Mazinani - Universitäts-Augenklinik der RWTH Aachen
  • G.F. Roessler - Universitäts-Augenklinik der RWTH Aachen
  • N. Plange - Universitäts-Augenklinik der RWTH Aachen
  • P. Walter - Universitäts-Augenklinik der RWTH Aachen

Retinologische Gesellschaft. 24. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Aachen, 17.-18.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11rg41

doi: 10.3205/11rg41, urn:nbn:de:0183-11rg414

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/meetings/rg2011/11rg41.shtml

Veröffentlicht: 15. Juni 2011

© 2011 Schwarzer et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Eine therapierefraktäre Augeninnendrucksituation bei komplizierten Glaukomaugen stellt in vielen Fällen eine schwierige Herausforderung an den behandelnden Augenarzt dar. In der von uns durchgeführten Studie wurde die Pars Plana Ahmed Implantat Chirurgie hinsichtlich der Effizienz, der Augeninnendruckstabilität und der Sicherheit untersucht.

Methoden: 22 Patienten und 27 Augen wurden in diese retrospektive Studie eingeschlossen. Jeder dieser Patienten unterzog sich einer Pars Plana Ahmed Implantat Glaukom-Chirurgie bei Sekundärglaukom. Das Patientenkollektiv bestand aus 21 weiblichen und 1 männlichen Patienten. Das Alter der Patienten lag zwischen 27 und 81 Jahre zum Zeitpunkt des Eingriffs. Sowohl der Augeninnendruck (IOD), als auch der Visus, sowie die Anzahl topischer drucksenkender Wirkstoffe wurden während des Zeitpunkts der Indikationsstellung sowie 1, 3, 6, 12 und 24 Monate nach dem Eingriff beobachtet. Bei postoperativen Komplikationen, insbesondere beim Auftreten von Tenonzysten wurden diese Parameter ebenfalls 1, 3, 6, 12 und 24 Monate nach Revisionsoperation beobachtet und ausgewertet. Die Daten wurden mittels eines student t-tests miteinander verglichen. Alle Daten sind als Mittelwert ±SEM angegeben.

Ergebnisse: Der mittlere IOD zum Zeitpunkt der Indikationsstellung lag bei 30,2±4,2 mmHg. 12 Monate postoperativ lag der mittler IOD bei 14,3±3,0 mmHg, nach 24 Monaten bei 13,9±3,1 mmHg. Im t-test zeigte sich eine hochsignifikante Drucksenkung nach 12 und 24 Monaten (p<0.001). Die Drucksenkung zwischen dem 12. und 24. Monat war nicht mehr signifikant (p=0.33). Der durchschnittliche Visus Betrug zum Zeitpunkt der Indikationsstellung 0,1 und blieb auch nach 24 Monaten stabil (0,2). Bei Indikationsstellung betrug die mittlere Anzahl topischer Wirkstoffe 2,8±0,6. Nach 12 Monaten 1,2±0,6 und nach 24 Monaten ebenfalls 1,2±0,6. Die häufigste postoperative Komplikation bestand in der Bildung einer Tenonzyste die bei 12 von 27 Augen zu beobachten war und die zu einem Wiederanstieg des IOD führte. Die mittlere Latenz mit der eine Tenonzyste postoperativ auftrat lag bei 3,7±1,8 Monaten, alle jedoch vor dem 8. postoperativen Monat. Beim Auftreten der Tenonzyste lag der mittlere IOD bei 27,3±2,7 mmHg, 12 Monate nach der Revision lag der mittlere IOD bei 14,5±2,0 mmHg. Andere postoperative Komplikationen waren Endophthalmitis (n=1), Amotio (n=2), persistierende Hypotonie (n=2).

Schlussfolgerung: Die Pars Plana Ahmed-Implantat Glaukom-Chirurgie ist eine effiziente Methode mit nachhaltiger stabiler Wirkung bei komplizierten Glaukomaugen. Auf lange Sicht kann eine Stabilisierung des Visus und des IOD erreicht werden. Nichtsdestotrotz muss man auch bei diesem chirurgischen Eingriff mit kleineren und schwereren Komplikationen rechnen, die Revisionsoperationen erforderlich machen.