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24. Jahrestagung der Deutschen Retinologischen Gesellschaft

Deutsche Gesellschaft für Retinologie

17.06. - 18.06.2011, Aachen

Epimakuläre Brachytherapie – eine neue Therapieoption bei neovaskulärer AMD

Kongressabstract

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  • Lars Wagenfeld - Universitäts-Augenklinik Eppendorf, Hamburg
  • H. Bouterfa - Octreopharm Vertriebs GmbH, Waldburg
  • J. Nau - Neovista Inc., Newark, CA, USA
  • G. Richard - Universitäts-Augenklinik Eppendorf, Hamburg

Retinologische Gesellschaft. 24. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Aachen, 17.-18.06.2011. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2011. Doc11rg36

doi: 10.3205/11rg36, urn:nbn:de:0183-11rg364

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/meetings/rg2011/11rg36.shtml

Veröffentlicht: 15. Juni 2011

© 2011 Wagenfeld et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Die Beobachtung, dass der langfristige Verlauf bei Therapie der neovaskulären AMD mit VEGF Hemmern eine langsame Verschlechterung zeigt, und die Tatsache, dass einige Patienten auch initial nicht ausreichend auf die Therapie mit VEGF Hemmern ansprechen, machen weitere Therapieoptionen wünschenswert. Pathophysiologisch scheint eine Bestrahlung der Läsion mit ionisierenden Strahlen vielversprechend. Die sich teilenden Zellen der Läsion werden durch die Strahlenwirkung geschädigt, die Narbenreaktion reduziert und die lokale Entzündung minimiert.

Methoden: In einer multizentrischen, randomisierten Studie (MERITAGE) wurden insgesamt 53 Patienten, die nach den initialen drei Anti-VEGF Injektionen mindestens drei weitere Injektionen in sechs Monaten oder sechs weitere Injektionen in zwölf Monaten erhalten hatten mit einer Vitrektomie und epimakulärer Brachytherapie sowie zusätzlicher Ranibizumab Injektion behandelt. Neben den Daten aus dieser Studie werden erste Erfahrungen aus dem Einsatz des Verfahrens in der klinischen Routine in Hamburg berichtet.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 53 Patienten mit feuchter AMD eingeschlossen, von denen 49 in die 18 Monatsanalyse einbezogen wurden. In dieser Patientengruppe lag die durchschnittliche Anzahl an Injektionen vor der Brachytherapiebehandlung bei 12,2, 18 Monate nach der Bestrahlung waren es durchschnittlich noch 5,6. 18% der Patienten benötigten überhaupt keine anti-VEGF Therapie, 39% erhielten in diesem 18- Monats Zeitraum weniger als 2 Injektionen. Der Visus konnte bei 84% der Patienten stabilisiert oder verbessert werden, wobei die Verbesserung im Durchschnitt einem Zugewinn von 6,6 Buchstaben entsprach.

Schlussfolgerung: Das derzeitige Monotherapiemodell der anti-VEGF Behandlung stellt alle Beteiligten vor zahlreiche Probleme. Mit der epimakulären Brachytherapie steht eine neue und vielversprechende Therapieoption bei therapierefraktärer feuchter AMD zur Verfügung.