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23. Jahrestagung der Deutschen Retinologischen Gesellschaft

Deutsche Gesellschaft für Retinologie

24.09. - 25.09.2010, Freiburg

Expression und Lokalisation von VEGFA 165b im Auge bei retinalen Venenverschlüssen

Kongressabstract

  • Christoph Ehlken - Universitäts-Augenklinik Freiburg i. Br.
  • E.S. Rennel - Universitäts-Augenklinik Freiburg i. Br.
  • D. Michels - Universitäts-Augenklinik Freiburg i. Br.
  • B. Grundel - Universitäts-Augenklinik Freiburg i. Br.
  • A. Pielen - Universitäts-Augenklinik Freiburg i. Br.
  • B. Junker - Universitäts-Augenklinik Freiburg i. Br.
  • A. Stahl - Universitäts-Augenklinik Freiburg i. Br.
  • L.L. Hansen - Universitäts-Augenklinik Freiburg i. Br.
  • N. Feltgen - Universitäts-Augenklinik Freiburg i. Br.
  • H. Agostini - Universitäts-Augenklinik Freiburg i. Br.
  • G. Martin - Universitäts-Augenklinik Freiburg i. Br.

Retinologische Gesellschaft. 23. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Freiburg i. Br., 24.-25.09.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10rg72

doi: 10.3205/10rg72, urn:nbn:de:0183-10rg726

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/meetings/rg2010/10rg72.shtml

Veröffentlicht: 21. September 2010

© 2010 Ehlken et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: VEGFA165b wirkt im Gegensatz zu seiner splice-Variante VEGFA165 anti-angioproliferativ. Das Gleichgewicht von VEGFA165b zu VEGFA165 ist in angioproliferativen Erkrankungen wie der proliferativen diabetischen Retinopathie im Glaskörper zugunsten von VEGFA165 verschoben. Das Ziel unserer retrospektiven Studie war es, die Expression bei Patienten mit retinalen Venenverschlüssen und Lokalisation von VEGFA165b im Auge zu untersuchen.

Methoden: Glaskörperproben von Patienten mit Venenast- oder Zentralvenenverschluss wurden mittels ELISA auf die Expression von VEGFA165b untersucht und mit Proben von Patienten mit epiretinaler Gliose verglichen. Die Lokalisation von VEGFA165b im Auge wurde mittels immunhistologischer Färbungen an Augen mit unterschiedlichen Erkankungen (retinaler Gefäßverschlüsse, Malignome) untersucht.

Ergebnisse: In Patienten mit retinalen Gefäßverschlüssen zeigte sich, bei Zentralvenenverschlüssen deutlicher als in Venenastverschlüssen, ein zu Gunsten von VEGFA165 verschobenes Verhältnis von VEGFA165b zu VEGFA165. In den immunhistochemischen Färbungen konnte VEGFA165b vor allem in der Tunica media von Arterien und in retinalen Arteriolen, aber auch in entzündeten Arealen sowie in Nervenzellen oder in Glia nachgewiesen werden.

Schlussfolgerungen: Das Verhältnis von VEGFA165b zu VEGFA165 ist bei Patienten mit retinalen Venenverschlüssen in Richtung eines angioproliferativen Zustandes verschoben. Die Lokalisation von VEGFA165b im Auge entspricht weitgehend der von VEGFA165. Eine Einflussnahme auf das Verhältnis VEGFA165b zu VEGFA165 stellt einen möglichen Ansatzpunkt einer Therapie bei Patienten mit angioproliferativen Erkrankungen dar.