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23. Jahrestagung der Deutschen Retinologischen Gesellschaft

Deutsche Gesellschaft für Retinologie

24.09. - 25.09.2010, Freiburg

Idiopathische epiretinale Membran: eine funktionelle und morphologische Analyse

Kongressabstract

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  • Jost Hillenkamp - Universitäts-Augenklinik Schleswig-Holstein, Campus Kiel

Retinologische Gesellschaft. 23. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Freiburg i. Br., 24.-25.09.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10rg69

doi: 10.3205/10rg69, urn:nbn:de:0183-10rg697

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/meetings/rg2010/10rg69.shtml

Veröffentlicht: 21. September 2010

© 2010 Hillenkamp.
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Gliederung

Text

Im Langzeitverlauf (8±4 Wochen, 12±2 Monate und 46±13 Monate) nach chirurgischem Peeling idiopathischer epiretinaler Membranen (IEM) wurde bei 33 Augen mit optischer Kohärenztomographie (OCT) mit der Retinal Thickness Map der Verlauf der makulären Netzhautdicke analysiert. Mit hochauflösender Spektralis-OCT wurde 46±13 Monate postop die foveale Struktur analysiert und mit einem eigenen Computerprogramm nach manueller Segmentierung die Dicke der einzelnen Netzhautschichten im horizontalen Meridian gemessen. Im Langzeitverlauf hatte sich bei 12/33 Augen eine foveale Grube gebildet. Der Photorezeptorkomplex mit Übergang von Innen- zu Außensegmenten war bei allen Augen intakt. Die insgesamte makuläre Netzhautdicke blieb im zentralen und nasalen Feld der Retinal Thickness Map verdickt. Differenziert gemessen waren im Bereich der Fovea und nasalen Parafovea im Median die Schichten zwischen äußerer Körnerschicht und Ganglionzell-+innerer plexiformer Schicht im Vergleich mit einer alterskorrelierten Kontrollgruppe persistierend verdickt. Die Dicke der retinalen Nervenfaserschicht und des Photorezeptorkomplexes waren im Vergleich zur Kontrolle ohne signifikanten Unterschied. Die pathologischen Veränderungen wurden mit best-korrigiertem Nah- und Fernvisus, Lesegeschwindigkeit und Metamorphopsien korreliert. Der best-korrigierte Fernvisus (logMAR) betrug bei der letzten Untersuchung 0,1±0,1. Ergänzend zu den funktionellen und morphologischen Untersuchungen der zentralen Makula wurden IEM analog zu epidemiologischen Studien klinisch als cellophan-artige Membran oder als präretinale makuläre Fibrose klassifiziert. IEM beiden Typs wurden mit Licht- und Elektronenmikroskopie, Immunogold-Elektronenmikroskopie, Immunhistochemie und Western Blot untersucht. Der hohe Anteil von Kollagen VI und kaum Kollagen I und II in cellophan-artigen Membranen ist der wichtigste strukturelle Unterschied zur präretinalen makulären Fibrose. Die molekularen Unterschiede zwischen beiden Membrantypen weisen auf verschiedene Mechanismen bei ihrer Entstehung hin.