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23. Jahrestagung der Deutschen Retinologischen Gesellschaft

Deutsche Gesellschaft für Retinologie

24.09. - 25.09.2010, Freiburg

Eine randomisierte kontrollierte Pilotstudie zur Wirksamkeit der Gesicht-nach-unten-Lagerung nach Makulaforamenchirurgie und Gasendotamponade

Kongressabstract

  • Clemens Lange - Moorfields Eye Hospital, London (GB)
  • L. Membrey - Moorfields Eye Hospital, London (GB)
  • N. Ahmad - Moorfields Eye Hospital, London (GB)
  • L. Wickham - Moorfields Eye Hospital, London (GB)
  • R. Maclaren - Moorfields Eye Hospital, London (GB)
  • L. Solebo - Moorfields Eye Hospital, London (GB)
  • W. Xing - Institute of Child Health, University College London (GB)
  • C. Bunce - Moorfields Eye Hospital, London (GB)
  • E. Ezra - Moorfields Eye Hospital, London (GB)
  • D. Charteris - Moorfields Eye Hospital, London (GB)
  • B. Aylward - Moorfields Eye Hospital, London (GB)
  • Z. Gregor - Moorfields Eye Hospital, London (GB)
  • H. Zambarakji - Moorfields Eye Hospital, London (GB)
  • J. Bainbridge - Whipps Cross Hospital London (GB)

Retinologische Gesellschaft. 23. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Freiburg i. Br., 24.-25.09.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10rg66

doi: 10.3205/10rg66, urn:nbn:de:0183-10rg665

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/meetings/rg2010/10rg66.shtml

Veröffentlicht: 21. September 2010

© 2010 Lange et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Der Nutzen einer postoperativen Gesicht-nach-unten-Lagerung nach Makulaforamenchirurgie und Gasendotamponade wird in der Literatur kontrovers diskutiert. Das Ziel dieser Pilotstudie bestand darin, die Wirkung einer postoperativen Lagerung auf die anatomische Makulaforamen-Verschlussrate zu ermitteln sowie die nötige Teststärke und das Studiendesign einer Folgestudie zu definieren.

Methoden: In dieser randomisierten, kontrollierten, multizentrischen Pilotstudie wurden 30 Patienten mit durchgreifenden idiopathischen Makulaforamen (Stadium II–IV nach Gass) eingeschlossen und mittels Pars-Plana-Vitrektomie, Trypanblau assistiertem Peeling und Injektion von 14% Perfluorpropangas behandelt. Nach der Operation wurden die Patienten in zwei Gruppen randomisiert und angewiesen entweder eine Gesicht-nach-unten-Lagerung für 10 Tage einzunehmen oder diese strikt zu vermeiden. Sechs Wochen nach der Operation wurden die Verschlussrate der Makularforamen biomikroskopisch und mittels optischer Kohärenztomografie von zwei unabhängigen Studienärzte ermittelt.

Ergebnisse: Die anatomische Verschlussrate der Makulaforamen lag bei 93,3% (14/15, 95% Konfidenzinterval (95% KI) 68–100%) in der Gesicht-nach-unten-Lagerung-Gruppe und bei 60% (9/15, 95% KI 32–84%) in der lagerungsfreien Gruppe (Chi-Quadrat-Test p=0.08). Eine Subgruppenanalyse zeigte, dass alle Makulaforamen mit einem Durchmesser kleiner als 400 µm unabhängig von der postoperativen Lagerung schlossen. Makulaforamen mit einem Durchmesser grösser als 400 µm hingegen schlossen in 91% (10/11, 95% KI 58–99%) in der Gesicht-nach-unten-Lagerung-Gruppe und lediglich in 40% (4/10, 95% KI 12–74%) in der lagerungsfreien Gruppe (p=0.02).

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse dieser Studie deuten darauf hin, dass die postoperative Gesicht-nach-unten-Lagerung die anatomische Verschlussrate nach Makulaforamenchirurgie mit Gasendotamponade verbessert. Dies trifft vornehmlich für Makulaforamen zu mit einem Durchmesser grösser als 400 µm. Weitere randomisierte kontrollierte Studien mit gröerer Teststärke sind notwendig, um diese Ergebnisse zu bestätigen.