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Fluoreszenz-markiertes Bevacizumab für die molekulare in vivo Bildgebung von VEGF
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Veröffentlicht: | 21. September 2010 |
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Hintergrund: Ziel ist die Entwicklung einer fluoreszierenden molekularen Sonde für vascular endothelial growth factor (VEGF) mittels eines humanisierten monoklonalen VEGF-Antikörpers zur in-vivo Bildgebung von freiem VEGF in der Netzhaut.
Methoden: Bevacizumab wurde kovalent an einen Nah-Infrarot-Indozyanin-Farbstoff in Form eines löslichen Konjugats gebunden. In-vivo Reflexions- (Exzitation: 488 nm und 830 nm) und Fluoreszenz- (Exzitation 488 nm und 790 nm, Emission 500 bis 700 nm und >800 nm) Bildgebung erfolgte an C57BL/6 Mäusen mittels konfokaler Scanning Laser Ophthalmoskopie (Heidelberg Retina Angiograph, Heidelberg Engineering). Multiple retinale Läsionen wurden mittels Argon-Laserkoagulation an beiden Augen an Tag 1 gesetzt. An Tag 7 wurde die Verteilung von je intravenös injiziertem konventionellem 10% Sodium-Fluoreszein und fluoreszierendem Bevacizumab-Konjugat untersucht.
Ergebnisse: In-vitro-Vorversuche mittels VEGF Assay zeigten erhaltene Bindungseigenschaften des Konjugats im Vergleich zu unbehandelten Antikörpern. Mittels in-vivo Bildgebung vor Markergabe an Tag 7 wurden unscharf abgegrenzte retinale Läsionen detektiert. Direkt nach Injektion zeigte sich ein intensives Fluoreszenzsignal mit beiden Markern im retinalen Gefäßsystem, einschließlich retinaler Kapillarien und im Bereich der Laserherde. An Tag 8 war kein Fluoreszeinsignal mehr zu erkennen, während Nahinfrarot-Fluoreszenz-Bildgebung eine persistierendes, wenn auch schwacheres Signal im Gefäßsystem zeigte. Im Bereich der Laserläsionen war dieses Signal relativ erhöht auf Ebene der äußeren Netzhaut.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse weisen daraufhin, dass mittels in-vivo Bildgebung das fluoreszierenden Bevacizumab-Konjugat sowohl im retinalen Gefäßsystem als auch dreidimensional im Bereich der vermuteten VEGF-Hyperexpression visualisiert werden kann. Nach erweiterten Studien in Tiermodellen bestünde die Aussicht, die molekulare Bildgebung von VEGF bei Patienten zur Früherkennung der neovaskulären altersabhängigen Makuladegneration und individualisierten anti-VEGF-Therapie einzusetzen.