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23. Jahrestagung der Deutschen Retinologischen Gesellschaft

Deutsche Gesellschaft für Retinologie

24.09. - 25.09.2010, Freiburg

Fluoreszenz-markiertes Bevacizumab für die molekulare in vivo Bildgebung von VEGF

Kongressabstract

  • Steffen Schmitz-Valckenberg - Universitäts-Augenklinik Bonn
  • K. Licha - Mivenion GmbH, Berlin
  • P. Herrmann - Universitäts-Augenklinik Bonn
  • P. Welker - Mivenion GmbH, Berlin
  • N. Eter - Universitäts-Augenklinik Bonn
  • M. Schirner - Mivenion GmbH, Berlin
  • F.G. Holz - Universitäts-Augenklinik Bonn

Retinologische Gesellschaft. 23. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Freiburg i. Br., 24.-25.09.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10rg51

doi: 10.3205/10rg51, urn:nbn:de:0183-10rg516

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/meetings/rg2010/10rg51.shtml

Veröffentlicht: 21. September 2010

© 2010 Schmitz-Valckenberg et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Ziel ist die Entwicklung einer fluoreszierenden molekularen Sonde für vascular endothelial growth factor (VEGF) mittels eines humanisierten monoklonalen VEGF-Antikörpers zur in-vivo Bildgebung von freiem VEGF in der Netzhaut.

Methoden: Bevacizumab wurde kovalent an einen Nah-Infrarot-Indozyanin-Farbstoff in Form eines löslichen Konjugats gebunden. In-vivo Reflexions- (Exzitation: 488 nm und 830 nm) und Fluoreszenz- (Exzitation 488 nm und 790 nm, Emission 500 bis 700 nm und >800 nm) Bildgebung erfolgte an C57BL/6 Mäusen mittels konfokaler Scanning Laser Ophthalmoskopie (Heidelberg Retina Angiograph, Heidelberg Engineering). Multiple retinale Läsionen wurden mittels Argon-Laserkoagulation an beiden Augen an Tag 1 gesetzt. An Tag 7 wurde die Verteilung von je intravenös injiziertem konventionellem 10% Sodium-Fluoreszein und fluoreszierendem Bevacizumab-Konjugat untersucht.

Ergebnisse: In-vitro-Vorversuche mittels VEGF Assay zeigten erhaltene Bindungseigenschaften des Konjugats im Vergleich zu unbehandelten Antikörpern. Mittels in-vivo Bildgebung vor Markergabe an Tag 7 wurden unscharf abgegrenzte retinale Läsionen detektiert. Direkt nach Injektion zeigte sich ein intensives Fluoreszenzsignal mit beiden Markern im retinalen Gefäßsystem, einschließlich retinaler Kapillarien und im Bereich der Laserherde. An Tag 8 war kein Fluoreszeinsignal mehr zu erkennen, während Nahinfrarot-Fluoreszenz-Bildgebung eine persistierendes, wenn auch schwacheres Signal im Gefäßsystem zeigte. Im Bereich der Laserläsionen war dieses Signal relativ erhöht auf Ebene der äußeren Netzhaut.

Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse weisen daraufhin, dass mittels in-vivo Bildgebung das fluoreszierenden Bevacizumab-Konjugat sowohl im retinalen Gefäßsystem als auch dreidimensional im Bereich der vermuteten VEGF-Hyperexpression visualisiert werden kann. Nach erweiterten Studien in Tiermodellen bestünde die Aussicht, die molekulare Bildgebung von VEGF bei Patienten zur Früherkennung der neovaskulären altersabhängigen Makuladegneration und individualisierten anti-VEGF-Therapie einzusetzen.