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23. Jahrestagung der Deutschen Retinologischen Gesellschaft

Deutsche Gesellschaft für Retinologie

24.09. - 25.09.2010, Freiburg

Langzeitergebnisse nach stereotaktischer single-dose-Vorbestrahlung mit dem Gamma-Knife, Endoresektion und adjuvanter Brachytherapie bei hochprominenten Aderhautmelanomen

Kongressabstract

  • Eva Biewald - Universitäts-Augenklinik Essen
  • M. Freistühler - Universitäts-Augenklinik Essen
  • M. Gök - Universitäts-Augenklinik Essen
  • B. Jurklies - Universitäts-Augenklinik Essen
  • W. Sauerwein - Universitätsklinikum Essen, Klinik und Poliklinik für Strahlentherapie
  • G. A. Horstmann - Gamma Knife Zentrum, Krefeld
  • N. Bornfeld - Universitäts-Augenklinik Essen

Retinologische Gesellschaft. 23. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Freiburg i. Br., 24.-25.09.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10rg32

doi: 10.3205/10rg32, urn:nbn:de:0183-10rg329

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/meetings/rg2010/10rg32.shtml

Veröffentlicht: 21. September 2010

© 2010 Biewald et al.
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Gliederung

Text

Zielsetzung: Die Therapie hochprominenter Aderhautmelanome stellt eine besondere Herausforderung in der ophthalmologischen Onkologie dar. Ziel dieser retrospektiven Studie ist ein Vergleich zwischen einer chirurgischen Entfernung des Tumors nach vorheriger Gamma-Knife Therapie und einer Brachytherapie mittels Ruthenium-Jod-Applikator.

Methodik: In unserer retrospektiven Fallserie verglichen wir die Ergebnisse von insgesamt 209 Patienten, welche mit einer Brachytherapie behandelt wurden, mit 171 Patienten, welche eine Therapie mit Gamma-Knife -Therapie, Endoresektion und adjuvanter Brachytherapie erhielten. Das Follow-up lag bei 34 resp. 30 Monaten, die Tumorhöhe war mit 8,6 und 9,3mm annähernd gleich.Insbesondere interessierte uns im Verlauf die Enukleationsrate, das funktionelle Ergebnis und die Tumorkontrolle.

Ergebnisse: In der Endoresektionsgruppe konnte im Verlauf eine signifikant höhere Visusfunktion erhalten werden, eine Erblindung trat wesentlich seltener auf. Eine mangelnde Tumorkontrolle konnte bei 6% der ausschließlich mit Brachytherapie behandelten Patienten beobachtet werden, in der Endoresektionsgruppe lag die Rate bei 2,3%. Eine sekundäre Enukleation bei fehlender Tumorkontrolle oder schwerwiegenden Komplikationen wurde in der Endoresektionsgruppe ebenfalls weniger häufig durchgeführt.

Schlussfolgerung: In unserer retrospektiven Untersuchung zeigte die Patientengruppe, welche mit dem kombinierten Verfahren behandelt wurde im Vergleich zur reinen Brachytherapiegruppe die besseren funktionellen Ergebnisse. Sekundär-komplikationen traten ebenfalls seltener auf.In der Therapie der hochprominenten Aderhautmelanome stellt die Endoresektion mit Gamma-Knife-Vorbehandlung und adjuvanter Brachytherapie häufig die einzige bulbus- und visuserhaltende Therapieoption dar.