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23. Jahrestagung der Deutschen Retinologischen Gesellschaft

Deutsche Gesellschaft für Retinologie

24.09. - 25.09.2010, Freiburg

Tumorkontrolle und Augenerhalt nach 106Ru-Brachytherapie bei Aderhautmelanom

Kongressabstract

  • Nona Lakotka - Charité-Universitätsmedizin Berlin, Augenklinik, Campus Benjamin Franklin
  • L. Alekian - Charité-Universitätsmedizin Berlin, Augenklinik, Campus Benjamin Franklin
  • G. Willerding - Charité-Universitätsmedizin Berlin, Augenklinik, Campus Benjamin Franklin
  • L. Krause - Charité-Universitätsmedizin Berlin, Augenklinik, Campus Benjamin Franklin
  • J. Wachtlin - Augenklinik am Sankt Gertrauden-Krankenhaus Berlin
  • M. H. Foerster - Charité-Universitätsmedizin Berlin, Augenklinik, Campus Benjamin Franklin
  • N. E. Bechrakis - Universitäts-Augenklinik Innsbruck

Retinologische Gesellschaft. 23. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Freiburg i. Br., 24.-25.09.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10rg31

doi: 10.3205/10rg31, urn:nbn:de:0183-10rg311

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/meetings/rg2010/10rg31.shtml

Veröffentlicht: 21. September 2010

© 2010 Lakotka et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Ziel der Studie ist die Langzeitergebnisse bezüglich Rezidivrate, Komplikationsrate und Augenerhalt bei malignem Aderhaut- und Ziliarkörpermelanom nach 106Ru-Brachytherapie zu untersuchen.

Methoden: Eine retrospektive Studie. 948 Augen mit Aderhautmelanom, bzw. Ziliarkörpermelanom sind im Zeitraum von Oktober 1992 bis Dezember 2005 mit 106Ruthenium-Brachytherapie behandelt worden. Die Auswertung wurde mit Kaplan-Meier-Analyse und Cox proportionaler hazard Regressionsmodel durchgeführt.

Ergebnisse: Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 4,1 Jahre (0,09-14,1 J.). Die mittlere Tumorprominenz vor Therapie war 5,1 mm ± 2,1 mm (min: 1,0 mm; max: 12,3 mm). Der Mittelwert des Tumordurchmessers war 11,7 mm ±3,0 mm (min: 2,7 mm, max: 23,4 mm). 17,7% von Augen hatten eine Ziliarkörperinfiltration, 3,9% hatten zusätzlich auch eine Irisinfiltration. 3,5% Augen hatten extraokulares Tumorwachstum. Die Tumorkontrolle betrug in 5 Jahren 91,3%, in 10 Jahren – 89,7%. Der Zeitpunkt des Auftretens der Rezidive lag im Durchschnitt bei 2 Jahren ± 1,6 J. (min: 4 Monaten; max: 7,9 J.). Der Augenerhalt betrug entsprechend 95% und 93,7%. Der Grund für eine Enukleation war in 66,7% ein Rezidiv und in 33,3% - Komplikationen nach der Bestrahlung.

Schlussfolgerung: Die 106Ru-Brachytherapie erweist sich in der Behandlung des Aderhautmelanoms als ein effektives Verfahren mit hoher lokaler Tumorkontrolle und sehr gutem Augenerhalt. Lebenslange Nachbeobachtungen wegen möglicher Rezidive sind erforderlich.