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23. Jahrestagung der Deutschen Retinologischen Gesellschaft

Deutsche Gesellschaft für Retinologie

24.09. - 25.09.2010, Freiburg

Bestrahlungsplanung in der Protonentherapie von Augentumoren

Kongressabstract

  • Jens Heufelder - Charité-Universitätsmedizin Berlin, BerlinProtonen am Helmholtz-Zentrum
  • D. Cordini - Charité-Universitätsmedizin Berlin, BerlinProtonen am Helmholtz-Zentrum
  • B. Karle - Charité-Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Strahlentherapie, Campus Benjamin Franklin
  • B. Jamil - Charité-Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Strahlentherapie, Campus Benjamin Franklin
  • R. Stark - Charité-Universitätsmedizin Berlin, BerlinProtonen am Helmholtz-Zentrum
  • A. Weber - Charité-Universitätsmedizin Berlin, BerlinProtonen am Helmholtz-Zentrum
  • L. Moser - Charité-Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Strahlentherapie, Campus Benjamin Franklin
  • W. Hinkelbein - Charité-Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Strahlentherapie, Campus Benjamin Franklin
  • A.M. Joussen - Charité-Universitätsmedizin Berlin, Augenklinik, Campus Virchow-Klinikum und Campus Benjamin Franklin
  • G. Willerding - Charité-Universitätsmedizin Berlin, Augenklinik, Campus Virchow-Klinikum und Campus Benjamin Franklin

Retinologische Gesellschaft. 23. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Freiburg i. Br., 24.-25.09.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10rg30

doi: 10.3205/10rg30, urn:nbn:de:0183-10rg307

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/meetings/rg2010/10rg30.shtml

Veröffentlicht: 21. September 2010

© 2010 Heufelder et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Internationaler Standard in der Bestrahlungsplanung von Augentumoren ist das Programm EYEPLAN: Aus der im Ultraschall gemessenen Augenlänge und der durch Röntgenaufnahmen bestimmten Positionen der Tantalclips wird ein kugelförmiges Augenmodell konstruiert. Die Tumorbasis wird auf der Retina manuell auf Basis des Funduseindruckes, Ultraschallmessungen und interoperativen Informationen, wie Clip-Tumorabstände eingezeichnet. Durch Hinzufügen des Tumorapex wird der Modelltumor mittels eines Polynoms konstruiert. Dieses Modell wird für die Bestrahlungsplanung herangezogen. Das hier vorzustellende Planungssystem erlaubt zusätzlich die Einbeziehung diverser Bildmodalitäten.

Methoden: OCTOPUS ist ein spezielles in Kooperation mit dem Deutschen-Krebsforschungszentrum entwickeltes Bestrahlungsplanungsprogramm für die Protonentherapie von Augentumoren. Neben der Grundfunktionalität von EYEPLAN können zusätzlich Computertomographie-, Magnetresonanztomographiedatensätze (MRT) und Fundusbilder in das Bestrahlungsplanungssystem importiert und somit direkt für die Bestrahlungsplanung herangezogen werden.

Ergebnisse: OCTOPUS ermöglicht es, ein realistisches Augenmodell zu erstellen. Insbesondere die Positionen der Risikoorgane können individuell angepasst werden. Tumoren bis zu einer Prominenz von 5 mm lassen sich sehr gut auf der Retina einzeichnen, bei größeren Tumoren wird im Modell das Tumorvolumen um bis zu 100% überschätzt. Daher zeigt die direkte Tumorkonturierung auf dem MRT gerade bei großen Tumoren deutliche Vorteile. Der Tumor kann mit seiner tatsächlichen Form in der Bestrahlungsplanung berücksichtigt werden. Daraus resultiert eine bessere Schonungsmöglichkeit für die Risikoorgane.

Schlussfolgerung: OCTOPUS ermöglicht zurzeit die beste Bestrahlungsplanung von Augentumoren.