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Bestrahlungsplanung in der Protonentherapie von Augentumoren
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Veröffentlicht: | 21. September 2010 |
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Hintergrund: Internationaler Standard in der Bestrahlungsplanung von Augentumoren ist das Programm EYEPLAN: Aus der im Ultraschall gemessenen Augenlänge und der durch Röntgenaufnahmen bestimmten Positionen der Tantalclips wird ein kugelförmiges Augenmodell konstruiert. Die Tumorbasis wird auf der Retina manuell auf Basis des Funduseindruckes, Ultraschallmessungen und interoperativen Informationen, wie Clip-Tumorabstände eingezeichnet. Durch Hinzufügen des Tumorapex wird der Modelltumor mittels eines Polynoms konstruiert. Dieses Modell wird für die Bestrahlungsplanung herangezogen. Das hier vorzustellende Planungssystem erlaubt zusätzlich die Einbeziehung diverser Bildmodalitäten.
Methoden: OCTOPUS ist ein spezielles in Kooperation mit dem Deutschen-Krebsforschungszentrum entwickeltes Bestrahlungsplanungsprogramm für die Protonentherapie von Augentumoren. Neben der Grundfunktionalität von EYEPLAN können zusätzlich Computertomographie-, Magnetresonanztomographiedatensätze (MRT) und Fundusbilder in das Bestrahlungsplanungssystem importiert und somit direkt für die Bestrahlungsplanung herangezogen werden.
Ergebnisse: OCTOPUS ermöglicht es, ein realistisches Augenmodell zu erstellen. Insbesondere die Positionen der Risikoorgane können individuell angepasst werden. Tumoren bis zu einer Prominenz von 5 mm lassen sich sehr gut auf der Retina einzeichnen, bei größeren Tumoren wird im Modell das Tumorvolumen um bis zu 100% überschätzt. Daher zeigt die direkte Tumorkonturierung auf dem MRT gerade bei großen Tumoren deutliche Vorteile. Der Tumor kann mit seiner tatsächlichen Form in der Bestrahlungsplanung berücksichtigt werden. Daraus resultiert eine bessere Schonungsmöglichkeit für die Risikoorgane.
Schlussfolgerung: OCTOPUS ermöglicht zurzeit die beste Bestrahlungsplanung von Augentumoren.