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23. Jahrestagung der Deutschen Retinologischen Gesellschaft

Deutsche Gesellschaft für Retinologie

24.09. - 25.09.2010, Freiburg

Mycophenolat Mofetil oder Mycophenolat Sodium als Therapieoption in der Birdshot-Chorioretinopathien

Kongressabstract

  • Nicole Stübiger - Charité-Universitätsmedizin, Augenklinik, CampusVirchow-Klinikum und Campus Benjamin Franklin
  • D. Doycheva - Universitäts-Augenklinik Tübingen
  • C. M. E. Deuter - Universitäts-Augenklinik Tübingen
  • S. Winterhalter - Charité-Universitätsmedizin, Augenklinik, CampusVirchow-Klinikum und Campus Benjamin Franklin
  • M. Zierhut - Universitäts-Augenklinik Tübingen

Retinologische Gesellschaft. 23. Jahrestagung der Retinologischen Gesellschaft. Freiburg i. Br., 24.-25.09.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10rg23

doi: 10.3205/10rg23, urn:nbn:de:0183-10rg235

Dieses ist die deutsche Version des Artikels.
Die englische Version finden Sie unter: http://www.egms.de/en/meetings/rg2010/10rg23.shtml

Veröffentlicht: 21. September 2010

© 2010 Stübiger et al.
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Gliederung

Text

Hintergrund: Ziel dieser Studie war es, den klinischen Verlauf von Patienten mit einer Birdshot-Chorioretinopathie (BCR), unter Therapie mit Mycophenolat Mofetil (MMF, CellCept®) oder mit Mycophenolat Sodium (MPS, Myfortic®) zu evaluieren.

Methoden: Über 27 Jahre wurde retrospektiv der Krankheitsverlauf von 14 BCR-Patienten ausgewertet, die entweder eine Therapie mit MMF oder MPS erhalten hatten.

Ergebnisse: Die durchschnittliche Uveitisdauer der 14 BCR-Patienten (weiblich:männlich=9:5), die alle HLA-A29 positiv waren, lag bei 55,8 Monaten (5–240 Monate) vor Beginn der MMF/MPS Therapie. Alle Patienten zeigten keine suffiziente Entzündungskontrolle vor der Therapieinitiierung mit MMF/MPS und trotz immunsuppressiver Vortherapie (Steroide n=12 Pat., Azathioprin n=1 Pat., Cyclosporin A n=2 Pat.). Die Nachbeobachtungszeit betrug 38,9±22,8 Monate (mindestens 6 Monate). Kein Patient musste die Therapie wegen unerwünschter Nebenwirkungen beenden. Die intraokulare Entzündung konnte in 12 Patienten (86%) stabilisiert werden, zusätzlich wurde ein steroidsparender Effekt in allen 12 Patienten beobachtet. Vor Therapie lag der Visus in logMAR am rechten Auge (RA) bei 0,36 und am linken Auge (LA) bei 0,5 am Ende der Beobachtungszeit bei 0.4 am RA und bei 0.6 am LA. Eine Dokumentation von perimetrischen und ERG Befunden konnte bei 10 der 14 Patienten erfolgen; bei 80% dieser Patienten zeigten die GF- und die ERG-Indices eine Stabilisierung oder sogar eine Verbesserung des Befundes.

Schlussfolgerungen: Diese Immunsuppressiva scheinen bei prompter Gabe in BCR-Patienten nicht nur eine Option zur Erhaltung der zentralen Sehschärfe sondern auch der retinalen Funktion darzustellen.