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Enhanced Depth Imaging Optical Coherence Tomography (EDI-OCT) der Aderhaut
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Veröffentlicht: | 21. September 2010 |
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Hintergrund: Das hier vorgestellte bildgebende System zur choroidalen Diagnostik kombiniert die verschiedenen Aufnahmemodi eines Scanning Laser Ophthalmoskops mit der Spectral-Domain Optischen Kohärenz Tomographie (SD-OCT). Ziel einer hier untersuchten weiterentwickelten Software war eine im Vergleich zur herkömmlichen SD-OCT mit dem EDI-OCT bessere Visualisierung tiefere Gewebeschichten inkl. der Aderhaut.
Methoden: Die Aufnahmen wurden mit einem kombinierten confokalen Scanning Laser Ophthalmoskop (cSLO) und Spectral-Domain-OCT generiert (HRA-OCT Spectralis, Heidelberg Engineering, Heidelberg, Germany). Bei EDI-OCT werden wie bei SD-OCT 40.000 A-Scans pro Sekunde mit einer Tiefenauflösung von 7 µm und einer lateralen Auflösung von 14 µm aufgezeichnet. Die B-Scans umfassen einen Winkel von 30° bei einer Scanbreite von bis zu 1.536 A-Scans mit einer lateralen Auflösung von bis zu 6 µm/Pixel bei einer Scanrate von bis zu 50 B-Scans pro Sekunde. Sowohl Normalprobanden als auch Patienten mit unterschiedlichen chorioretinalen Pathologien wurden mit diesem neuen Verfahrens untersucht.Die Dicke der Choroidea wurde vermessen.
Ergebnisse: Die Aderhaut-Dicke zeigt bei Normalprobanden eine große Variabililtät hinsichtlich der vertikalen Ausdehung im Bereich des hinteren Pols. Hierbei besteght eine Refraktionsabhängigkeit mit dünnerer Aderhaut bei myopen Augen. Sowohl die innere Begrenzung mit der hochreflektiven BM/RPE-Bande als auch die äußere Begrenzung mit Skleraübergang sind gut identifizierbar. Die sehr dünne Choriokapillaris-Schicht der Aderhaut ist allerdings nicht vom Rest des Aderhautgewebes abgrenzbar. Durch die reflektivitätsabhängige Abgrenzbarkeit nach anterior und posterior ist eine Quantifizierung der Aderhautdicke im µm-Bereich möglich.
Schlussfolgerungen: Dies neue EDI-OCT-Technologie kann zum besseren Verständnis der Rolle von Aderhautveränderungen bei der Pathogenese vielfältiger Erkrankungen des hinteren Pols beitragen. Ein Einsatz ist sowohl in der Routine-Diagnostik als auch beim Therapiemonitoring möglich.