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Risse des retinalen Pigmentepithels (RIP) unter intravitrealer anti-VEGF-Therapie einer AMD assoziierten, vaskularisierten Pigmentepithelabhebung (PED): Verlauf von Morphologie und Visus
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Veröffentlicht: | 21. September 2010 |
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Hintergrund: Ein Riss des retinalen Pigmentepithels (RIP) ist eine typische Komplikation unter intravitrealer anti-VEGF-Therapie bei vaskularisierter Pigmentepithelabhebung (PED) im Rahmen einer exsudativen AMD. Diese Studie analysiert Morphologie und Visus über 12 Monate.
Methoden: Monozentrische, retrospektive Analyse von Patienten (n=37) mit einem RIP unter intravitrealer anti-VEGF-Therapie (Bevacizumab n=11, Ranibizumab n=22, Pegaptanib n=4). Analysiert wurden morphologische Veränderungen mittels Fluoreszenzangiographie und optischer Koherenztomographie über 12 Monate sowie der beste korrigierte Visus.
Ergebnisse: Direkt nach dem RIP war der Visus signifikant schlechter als vorher und verschlechterte sich in der weiteren Nachbeobachtungszeit siginifikant (p<0,001). War das RPE-freie Areal >10 mm2, war der Visusverlauf schlechter (p=0.012). Das Intervall zwischen Injektion und RIP zeigte keinen signifikante Zusammenhang zur Visusentwicklung (p=0.72). Der retinale Gefäßverlauf direkt nach dem RIP änderte sich beim Vorliegen einer okkulten CNV häufiger als beim Vorliegen einer retinalen vaskularisierten Proliferation (p=0,015). Die Visusentwicklung war bei diesen Augen schlechter (p= 0,004).
Schlussfolgerung: Die Entstehung eines RIP führt meist zu schlechten funktionellen Ergebnissen. Ursachen war die Entwicklung einer disziformen Narbe oder die Lage der Fovea auf RPE-freiem Areal. Die Veränderung des retinalen Gefäßverlaufes und die Größe des RIP-Areals scheint mit einer schlechten Visusprognose assoziiert zu sein. Die Enstehung eines RIPs als eine visusbedrohende Komplikation unter einer Anti-VEGF-Therapie von vaskularisierten PEDs sollte bei der Indikationsstellung berücksichtigt werden.