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Patientenbeteiligung bei medizinischen Entscheidungen
2. Tagung des Förderschwerpunktes "Der Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess"

25. bis 27.03.2004, Freiburg

Entwicklung eines Verfahrens zur Erfassung von "Patientenkompetenz"

Meeting Abstract

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  • corresponding author J.M. Giesler - Klinik für Tumorbiologie, Breisacher Str. 117, 79106 Freiburg
  • J. Weis - Klinik für Tumorbiologie, Breisacher Str. 117, 79106 Freiburg

Patientenbeteiligung bei medizinischen Entscheidungen. 2. Tagung des Förderschwerpunktes "Der Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess". Freiburg, 25.-27.03.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04pat26

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/pat2004/04pat26.shtml

Veröffentlicht: 15. Juni 2004

© 2004 Giesler et al.
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Gliederung

Text

Der Begriff Patientenkompetenz (PK) beschreibt u.a. die Einsicht, dass Patienten vielfach wünschen und in der Lage sind, aktiv bei der Behandlung ihrer Erkrankung und den darauf bezogenen Entscheidungen mitzuwirken. Auch in der psycho-onkologischen Forschung und Praxis wird PK aber nur dann ein sinnvoll anwendbares Konstrukt werden, wenn es gelingt, die für sie wesentlichen Merkmale im Verhalten und Erleben von Tumorpatienten zu spezifizieren und einer Messung zugänglich zu machen. Dies ist Ziel einer Studie der Klinik für Tumorbiologie, die zugleich die Grundlage dafür schaffen soll, Auswirkungen von PK auf den Verlauf von Tumorerkrankungen und Möglichkeiten ihrer Förderung zu untersuchen. Anknüpfungspunkte hierfür bieten u.a. gesundheitspsychologische Konzeptionen zu Selbstwirksamkeit, Kohärenzsinn, partizipativer Entscheidungsfindung und Krankheitsverarbeitung.

Auf der Basis einer Durchsicht einschlägiger Forschungsarbeiten und offener Interviews zum Verständnis von PK mit 15 Patienten der Klinik für Tumorbiologie wurde eine Liste von Verhaltens- und Erlebensweisen zusammengestellt, von denen vermutet wird, dass sich PK in ihnen manifestiert. Diese werden von 60 Patienten mit verschiedenen Tumorerkrankungen sowie von 20 Experten (Ärzten, Pflegekräften, Psychologen und anderen in der Onkologie Tätigen) aus verschiedenen Institutionen daraufhin beurteilt, inwieweit „Patientenkompetenz" in ihnen zum Ausdruck kommt. Verhaltens- und Erlebensweisen, die nach diesem Vorgehen am besten geeignet erscheinen, PK zu erfassen, werden zu einer vorläufigen Form des angestrebten Fragebogens zusammengefaßt, der einer größeren Stichprobe von Tumorpatienten zur Selbsteinschätzung vorgelegt, auf seine Tauglichkeit zur Erfassung von PK überprüft und ggf. modifiziert wird. Dargestellt und diskutiert werden erste Ergebnisse von Befragungen der Patienten zum Grad der in den ausgewählten Verhaltens- und Erlebensweisen implizierten Kompetenz.