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Patientenbeteiligung bei medizinischen Entscheidungen
2. Tagung des Förderschwerpunktes "Der Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess"

25. bis 27.03.2004, Freiburg

Ist die partnerschaftliche Entscheidungsfindung in der Behandlung des Bluthochdrucks effektiver?

Meeting Abstract

  • corresponding author A.F. Deinzer - Institut für Präventive Medizin (IPM), Universität Erlangen-Nürnberg und Klinikum Nürnberg, IMEREM, Institut für Medizinisches Forschungsmanagement und Biometrie, Nürnberg
  • R. Veelken - Institut für Präventive Medizin (IPM), Universität Erlangen-Nürnberg und Klinikum Nürnberg, IMEREM, Institut für Medizinisches Forschungsmanagement und Biometrie, Nürnberg
  • R. Kohnen - Institut für Präventive Medizin (IPM), Universität Erlangen-Nürnberg und Klinikum Nürnberg, IMEREM, Institut für Medizinisches Forschungsmanagement und Biometrie, Nürnberg
  • R.E. Schmieder - Institut für Präventive Medizin (IPM), Universität Erlangen-Nürnberg und Klinikum Nürnberg, IMEREM, Institut für Medizinisches Forschungsmanagement und Biometrie, Nürnberg

Patientenbeteiligung bei medizinischen Entscheidungen. 2. Tagung des Förderschwerpunktes "Der Patient als Partner im medizinischen Entscheidungsprozess". Freiburg, 25.-27.03.2004. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2004. Doc04pat22

Die elektronische Version dieses Artikels ist vollständig und ist verfügbar unter: http://www.egms.de/de/meetings/pat2004/04pat22.shtml

Veröffentlicht: 15. Juni 2004

© 2004 Deinzer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung

Die Hypothese, daß Shared Decision Making zu einer effektiveren Blutdrucksenkung führt wurde untersucht.

Methoden

15 Hausärzte erhielten ein spezielles SDM-Kommunikationstraining und Supervisionen und betreuen so 69 hypertensive Patienten in der Studie (Kontrollgruppe 64). Alle 133 Patienten erhielten eine modulare Patientenschulung. In der Interventionsgruppe werden 6 SDM-Entscheidungsgespräche in der zweijährigen Projektlaufzeit durchgeführt. Veränderungen des Blutdrucks dienen als harter Zielparameter. Fragebögen zur Entscheidungspräferenzen der Patienten (API), SDM (COMRADE/ IPM-Bogen), Lebensqualtiät (SF-36) und der Arzt-Patienten-Beziehung werden eingesetzt.

Ergebnisse

Aus Sicht der Patienten nimmt die Partnerschaftlichkeit der Entscheidungsfindung in der Studiengruppe signifikant (p < 0,0001) zu, nicht aber in der Kontrollgruppe (p = 0,23). Der Treatmentunterschied ist signifikant (p = 0,00207).

Die erreichte Blutdrucksenkung in der Selbstmessung nach einem Jahr ist in der Studiengruppe deutlich besser (-11,2±10,9*mmHg/-8,6±+8,2*mmHg versus -3,5±11mmHg/-0,9±8,2mmHg; * p< 0,05). In der Studiengruppe werden nach einem Jahr signifikant mehr Medikamente genommen als in der Kontrollgruppe (p = 0,007). Der BMI und die sportlichen Betätigungen haben sich in beiden Patientengruppen nicht signifikant verändert.

Zusammenfassung

SDM wurde durch die Interventionen unterstützt. In der Studiengruppe wurde der Blutdruck deutlicher gesenkt (und damit die kardio-vaskuläre Komplikationsrate) als in der Kontrollgruppe. Die Adherence zur medikamentösen Therapie scheint sich verbessert zu haben.