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39. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie sowie der Bayerischen Urologenvereinigung

06.06.-08.06.2013, Graz, Österreich

Intraoperative und postoperative Komplikationen sowie funktionelle Ergebnisse bei Patienten mit Diabetes mellitus nach roboter-assistierter radikaler Prostatektomie

Meeting Abstract

  • V. Zugor - Klinik für Urologie und Kinderurologie, St. Antonius-Hospital Gronau, Gronau, Germany
  • B. Meyer - Klinik für Urologie und Kinderurologie, St. Antonius-Hospital Gronau, Gronau, Germany
  • S. Poth - Klinik für Urologie und Kinderurologie, St. Antonius-Hospital Gronau, Gronau, Germany
  • A. Schütte - Klinik für Urologie und Kinderurologie, St. Antonius-Hospital Gronau, Gronau, Germany
  • C. Wagner - Klinik für Urologie und Kinderurologie, St. Antonius-Hospital Gronau, Gronau, Germany
  • J. Witt - Klinik für Urologie und Kinderurologie, St. Antonius-Hospital Gronau, Gronau, Germany

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 39. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie sowie der Bayerischen Urologenvereinigung. Graz, 06.-08.06.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13oeguP3-13

doi: 10.3205/13oegu084, urn:nbn:de:0183-13oegu0847

Veröffentlicht: 23. April 2013

© 2013 Zugor et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Ziel dieser Studie war die Evaluation von intraoperativen und postoperativen Komplikationen sowie funktionellen Ergebnisse bei Patienten mit Diabetes mellitus (DM) nach roboter-assistierter radikaler Prostatektomie (RARP).

Material und Methoden: Die Daten von 4000 Männern, die zwischen Februar 2006 bis April 2012 eine RARP erhielten, wurden retrospektiv untersucht. Bei insgesamt n=146 Patienten wurde die klinische Diagnose eines DM gestellt. Alle Patienten wurden mit Biguaniden oder/und mit Insulin vor RARP therapiert. Bei allen Patienten wurden die intraoperativen sowie postoperativen Komplikationen untersucht. Der Nachbeobachtungszeitraum für postoperative Komplikationen und Re-Interventionen war 30 Tage.

Ergebnisse: Die minor und major postoperativen Komplikationen wurden in Tabelle 1 aufgelistet. In n=36 (24,6%) Fällen lag ein DM Typ I und n=110 (75,4%) DM Typ II vor. Eine Therapie mit Biguaniden wurde 2-3 Tage präoperativ pausiert. Das mediane Alter der Patienten betrug 65,8 (42-76) Jahre, das mediane Prostata Volumen war 46,1 ml (18-142 ml) und der mediane PSA-Wert war 10,8 ng/ml (2,5-49,2 ng/ml). Präoperativ war ein Gleasonsum 6 bei n=81 Fällen (55,4%), ein Gleasonsum 7 bei n=46 Patienten (31,5%), ein Gleasonsum 8 bei n=11 (7,5%) und ein Gleasonsum 9 bei n=8 Fällen (5,6%) festgestellt worden. Eine organbegrenzte Erkrankung lag bei n=144 Patienten vor (98,6%), eine extraprostatische Ausbreitung wurde bei 1,4% (n=2) beobachtet. Eine Lymphadenektomie wurde in n=118 der Fälle (80,8%) durchgeführt. Ein beidseitiger intrafaszialer Nerverhalt erfolgte bei n=37 Operationen (25,3%). Die mediane Operationsdauer lag bei 152 min (50-280 min) und der mediane Blutverlust war 151 ml (50-600-ml). Postoperative Minor Komplikationen wurden bei 19,1%, und Major-Komplikationen bei 5,4% der Fälle beobachtet. Nach dem IIEF-5 Score hatten 50,6% präoperativ keine erektile Dysfunktion (IIEF-5 ≥22), n=12 von diesen Patienten erhielten einen Nerverhalt. Nach einem medianen Follow-up von 27,3 Monaten (7-75 Monaten) waren n=113 (77,3%) Patienten kontinent und n=9 (75%) potent.

Schlussfolgerung: RARP ist in auch dieser Kohorte ein sicheres Verfahren in der Therapie des Prostatakarzinoms. Die funktionellen Ergebnisse sind schlechter als im Gesamtkollektiv, dies ist unter Berücksichtigung der Begleiterscheinungen des DM wie diabetische Neuropathie und Angiopathie auch zu erwarten.