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39. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie sowie der Bayerischen Urologenvereinigung

06.06.-08.06.2013, Graz, Österreich

Eine technisch schwierige radikale Prostatektomie führt nicht zu einem schlechteren funktionellem postoperativem Ergebnis

Meeting Abstract

  • U. Michl - Martini-Klinik am UKE, Hamburg, Germany
  • L. Budäus - Martini-Klinik am UKE, Hamburg, Germany
  • H. Isbarn - Martini-Klinik am UKE, Hamburg, Germany
  • T. Schlomm - Martini-Klinik am UKE, Hamburg, Germany
  • I. Thederan - Martini-Klinik am UKE, Hamburg, Germany
  • T. Steuber - Martini-Klinik am UKE, Hamburg, Germany
  • H. Heinzer - Martini-Klinik am UKE, Hamburg, Germany
  • G. Salomon - Martini-Klinik am UKE, Hamburg, Germany
  • A. Haese - Martini-Klinik am UKE, Hamburg, Germany
  • H. Huland - Martini-Klinik am UKE, Hamburg, Germany
  • M. Graefen - Martini-Klinik am UKE, Hamburg, Germany

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 39. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie sowie der Bayerischen Urologenvereinigung. Graz, 06.-08.06.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13oeguP3-6

doi: 10.3205/13oegu077, urn:nbn:de:0183-13oegu0776

Veröffentlicht: 23. April 2013

© 2013 Michl et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Bei adipösen Patienten, ausgeprägten Gefäßstrukturen, adhärenten periprostatischem Gewebe kann eine radikale Prostatektomie (RP) technisch schwierig sein und mit einer deutlich verlängerten Op-Zeit einhergehen. Ziel der vorliegenden retrospektiven Studie war, ob eine schwierige RP, gemessen an der Op-Dauer, mit einem schlechteren funktionellem Ergebnis vergesellschaftet ist.

Material und Methode: Zwischen Januar 2005 und Juni 2011 wurden insgesamt 9241 nerverhaltende RP von 8 Chirurgen durchgeführt. Für jeden Chirurgen wurde die Quartilen für die Op-Dauer der RP ohne Lymphadenektomie berechnet. Die funktionellen Ergebnisse wurden mittels standardisierter Fragebögen ermittelt. 2807 Patienten mit einer nerverhaltenden RP ohne Lymphadenektomie und komplett vorhandenen Fragebögen wurden ausgewertet.

Ergebnisse: Folgende Quartilen für die Op-Dauer (Minuten) wurden ermittelt: Q1: 140.2 + 23.8, Q2: 165.4 + 24.0, Q3: 186.8 + 25.7; Q4: 231.9 + 50.7. Der präoperative PSA-Wert (p=0,173), der BMI (p=0,004) und der Blutverlust (p< 0,001) waren statistisch signifikant mit der Zunahme der Op-Dauer assoziiert. Das Alter und das Prostatavolumen zeigten keinen signifikanten Zusammenhang. Ebenfalls war bezüglich des endgültigen Tumorstadium, des Gleason-Grades und der Margin-Rate keine Unterschied zwischen den vier Gruppen vorhanden. Eine Woche nach Entfernung des Katheters war die Kontinenz zwischen den Gruppen nicht unterschiedlich. 60 - 70% der Patienten benötigten nur noch 0 - 1 Vorlage/24 h. Der IIEF-Score zeigte ebenfalls keine signifikanten Unterschiede nach einem Jahr. 38 - 50% der Patienten hatten einen IIEF-Score >17.

Zusammenfassung: Unsere retrospektive Untersuchung zeigt, dass eine technisch schwierige Op, gemessen an der Op-Dauer, nicht automatisch zu einem schlechteren funktionellem postoperativem Ergebnis führt.