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39. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie sowie der Bayerischen Urologenvereinigung

06.06.-08.06.2013, Graz, Österreich

Hoher präoperativer Plasma-Fibrinogen-Spiegel als unabhängiger negativer Prognosefaktor bezüglich des krebsspezifischen-, metastasenfreien- und Gesamtüberlebens von Nierenzellkarzinompatienten in einer europäischen Single-Center Serie

Meeting Abstract

  • J. Jesche - Universitätsklinik für Urologie, Medizinische Universität Graz (MUG), Graz, Austria
  • G.C. Hutterer - Universitätsklinik für Urologie, Medizinische Universität Graz (MUG), Graz, Austria
  • M. Pichler - Klin. Abteilung für Onkologie, Medizinische Universität Graz (MUG), Graz, Austria
  • C. Stoeckigt - Klin. Abteilung für Onkologie, Medizinische Universität Graz (MUG), Graz, Austria
  • T.F. Chromecki - Universitätsklinik für Urologie, Medizinische Universität Graz (MUG), Graz, Austria
  • T. Stojakovic - Klinisches Institut für Medizinische und Chemische Labordiagnostik, Medizinische Universität Graz (MUG), Graz, Austria
  • S. Golbeck - Klin. Abteilung für Onkologie, Medizinische Universität Graz (MUG), Graz, Austria
  • S. Mannweiler - Institut für Pathologie, Medizinische Universität Graz (MUG), Graz, Austria
  • K. Pummer - Universitätsklinik für Urologie, Medizinische Universität Graz (MUG), Graz, Austria
  • R. Zigeuner - Universitätsklinik für Urologie, Medizinische Universität Graz (MUG), Graz, Austria

Österreichische Gesellschaft für Urologie und Andrologie. Bayerische Urologenvereinigung. 39. Gemeinsame Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Urologie und Andrologie sowie der Bayerischen Urologenvereinigung. Graz, 06.-08.06.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13oeguP2-1

doi: 10.3205/13oegu058, urn:nbn:de:0183-13oegu0588

Veröffentlicht: 23. April 2013

© 2013 Jesche et al.
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Gliederung

Text

Fragestellung: Der Plasma-Fibrinogen-Spiegel wurde wiederholt als relevant in der humanen Tumorzellinvasion, als auch in der Entstehung von Metastasen beschrieben. Vorangehende Studien mit geringer Fallzahl haben den Plasma-Fibrinogen-Spiegel als prognostischen Faktor für das klinische Outcome bei nicht-metastasierten Nierenzellkarzinompatienten genannt. Wir untersuchten die prognostische Wertigkeit des präoperativen Plasma-Fibrinogen-Spiegels in einer europäischen Kohorte von Nierenzellkarzinompatienten.

Methodik: Daten von 994 konsekutiven, nicht-metastasierten Nierenzellkarzinompatienten, operiert an einem Single-Center mittels radikaler oder partieller Nephrektomie zwischen 2000 und 2010, wurden evaluiert. Der präoperative Plasma-Fibrinogen-Spiegel wurde am Vortag der chirurgischen Intervention erhoben, wobei Patienten anhand einer ROC-Analyse entsprechend eines optimierten cut-off von 466mg/dL kategorisiert wurden. Krebsspezifisches-, metastasenfreies-, sowie das Gesamtüberleben wurden mittels Kaplan-Meier Methode untersucht. Um eine unabhängige prognostische Wertigkeit des Plasma-Fibrinogen-Spiegels zu evaluieren, wurde eine multivariate Regressionsanalyse (Cox) bezüglich aller drei genannten Endpunkte angeschlossen.

Ergebnis: Ein erhöhter Plasma-Fibrinogen-Spiegel zeigte eine Assoziation mit bekannten Prognosefaktoren, wie Lebensalter, fortgeschrittenes Tumorstadium, Tumorgrad und histologischer Tumornekrose (alle p< 0.05). Multivariat zeigte ein präoperativ erhöhter Plasma-Fibrinogen-Spiegel eine statistisch signifikante Assoziation mit schlechter Prognose für krebsspezifisches- (HR=2.47, 95%CI=1.49-4.11, p< 0.001), metastasenfreies- (HR=2.15, 95%CI=1.44-3.22, p< 0.001), als auch das Gesamtüberleben (HR=2.48, 95%CI=1.80-3.40, p< 0.001) der untersuchten Patienten.

Schlussfolgerung: Bezogen auf das krebsspezifische-, metastasenfreie- und Gesamtüberleben des untersuchten Kollektivs repräsentierte der präoperative Plasma-Fibrinogen-Spiegel einen robusten und unabhängigen Prognosefaktor. Insofern könnte dieser einfach zu identifizierende Laborparameter künftig prognostische Relevanz erhalten.