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Experimentelle Untersuchungen zur Optimierung der Verbundfestigkeit im Interface Knochenzement-Metal bei zementierten Knieendoprothesen
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Veröffentlicht: | 13. Juni 2005 |
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Gliederung
Text
Einleitung
Die aseptische Lockerung von zementierten Knieendoprothesen ist ein ungelöstes Problem. Diesbezüglich ist vor allem eine hydrolysestabile Verbundfestigkeit der Grenzschicht Metall-Knochenzement von entscheidender Bedeutung.
Material und Methodik
Mittels Silikatisierung/Silanisierung beschichtete Knieendoprothesen "Columbus PS" (TiAl4V6-Legierung) (Firma Aesculap AG & Co.KG, Tuttlingen, Germany) (n=8) wurden in "Technovitkunstknochen" zementiert implantiert und anschließend in NaCl-Lösung (0,9%) ausgelagert. Der nachfolgende physiologisch angepasste Knieprüfstandversuch (DIN ISO 14243) erfolgte an einer MTS-Prüfanlage (106 Lastwechsel, Unter-/Oberlast 150N/6000N, Frequenz 3Hz). Anschließend wurden die "Prüfkörper" in 10 vertikale Scheiben parallel zur Schaftachse geschnitten. Die Interface- (Spaltlänge/-breite) und die Zementmantelanalyse (Rißbildung) erfolgte mittels Auflicht- und Fluoreszenzmikroskopie (Bildanalysesystem DISKUS). Verglichen wurden diese Daten mit gleichsam getesteten unbeschichteten "Columbus PS" Prothesen (TiAl4V6-Legierung) (Firma Aesculap AG & Co.KG, Tuttlingen, Germany) (Ra 4,5µm) (n=8).
Ergebnisse
Die silikatisiert/silanisiert beschichteten Prothesen zeigten verglichen mit den unbeschichteten Prothesen eine statistisch hoch signifikante Reduktion hinsichtlich Rißbildungen im Zementmantel (p ≤ 0.01).
Zusammenfassung
Durch die hier vorgestellte Oberflächenbeschichtung von zementierten Tibiakomponenten ["Columbus PS" (TiAl4V6-Legierung) (Firma Aesculap AG & Co.KG, Tuttlingen, Germany)] kann ein hydrolytisches Debonding im Interface Metall-Knochenzement mit konsekutiver Zementmantel-Zerrüttung vermieden werden. Dieses bewirkt eine längerfristige Stabilität des Metall-Zement Verbundes mit reduzierter aseptischer Lockerungsrate.