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67. Jahrestagung der Norddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (NDGKJ)

Norddeutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin e. V.

13.04. - 14.04.2018, Bremen

Encephalopathie durch Bartonella henselae bei einem 11-jährigen Mädchen

Meeting Abstract

  • author presenting/speaker Isabelle Zwacka - Pädiatrische Intensivstation, Klinikum Bremen Mitte, Bremen, Deutschland
  • corresponding author Corinna Hauswald - Pädiatrische Intensivstation, Klinikum Bremen Mitte, Bremen, Deutschland
  • author Marjatta Wütherich - Pädiatrische Intensivstation, Klinikum Bremen Mitte, Bremen, Deutschland
  • author Peter Lasch - Pädiatrische Intensivstation, Klinikum Bremen Mitte, Bremen, Deutschland

Norddeutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin. 67. Jahrestagung der Norddeutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (NDGKJ). Bremen, 13.-14.04.2018. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2018. Doc18ndgkj38

doi: 10.3205/18ndgkj38, urn:nbn:de:0183-18ndgkj385

Veröffentlicht: 12. April 2018

© 2018 Zwacka et al.
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Gliederung

Text

Lymphknotenschwellungen und Fieber sind häufige Symptome im Kindesalter. Eine wichtige Differentialdiagnose der Lymphadenopathie stellt die Bartonellose dar. Der Erreger Bartonella henselae ist bei bis zu 70% der Hauskatzen nachweisbar, weshalb bei persistierender Lymphadenopathie unbedingt an diesen gedacht werden sollte. Eine seltene, aber sehr schwerwiegende Komplikation der Katzenkratzkrankheit ist die Encephalopathie.

Bei einem 11-jährigen Mädchen bestand seit 3 Monaten eine Lymphadenopathie am linken Oberarm, eine Wunde am Hypothenarballen sowie Fieber. Bei klinischer Verschlechterung (Somnolenz, fokale Krampfanfälle) erfolgte nach weitgehend unauffälliger Diagnostik (CT, LP) die Verlegung in unsere Klinik. Am 2. stationären Tag wurde nach einem schweren Krampfanfall ein MRT durchgeführt. Bei Herniation der Kleinhirntonsillen erfolgte die neurochirurgische Versorgung (Ventrikeldrainage mit ICP-Sonde). Bei fehlendem erhöhtem Hirndruck konnte die Neurointensivpflege rasch beendet werden. Anamnese, Klinik und Diagnostik führten uns zu dem Verdacht auf eine Bartonellenencephalopathie, die durch den Nachweis von Bartonella henselae-IgM und -IgG-Antikörpern mittels PCR bestätigt wurde.

Unser Fall zeigt, dass die ausführliche Anamnese und klinische Untersuchung bei über Wochen bestehenden Symptomen eines der wichtigsten diagnostischen Werkzeuge darstellt. So können auch seltene Komplikationen häufiger Erreger bedacht und mögliche Folgen verhindert werden.


Literatur

1.
Cerpa Polar R, Orellana G, Silva Caso W, Sánchez Carbonel J, Santisteban J, del Valle Mendoza J. Encephalitis with convulsive status in an immunocompetent pediatric patient caused by Bartonella hensalae. Asian Pac J Trop Med. 2016;9(6):610-613.
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Granerod J, Cunningham R, Zuckerman M, Mutton K, Davies NW, Walsh AL, Ward KN, Hilton DA, Ambrose HE, Clewley JP, Morgan D, Lunn MP, Solomon T, Brown DW, Crowcroft NS. Causality in acute encephalitis: defining aetiologies. Epidemiol Infect. 2010 Jun;138(6):783-800. DOI: 10.1017/S0950268810000725 Externer Link